US-Präsident Donald Trump schickte vorige Woche die zuvor schon auf mehrmonatige Tiefs gefallenen internationalen mit einem Tweet, der mitten in Handelsgeprächen mit China, zusätzlich Strafzölle der USA ab September ankündigte, noch tiefer in den Keller. Die EU und die USA leiden zurzeit unter einer schwachen Exportnachfrage nach ihren Weizen. Innerhalb der EU können nur Rumänien und die baltischen Länder Weizen am Weltmarkt absetzen, während die Ausfuhren der gesamten Union um 22% unter dem Vorjahreswert liegen. Während die Weizenernte Deutschlands nach unten revidiert wurde, steigen die Prognosen für Frankreich mit zunehmendem Erntefortschritt.
Abwicklung von Probelieferungen aus Österreich
Die Ernte in Österreich schreitet voran und der Handel ist damit beschäftigt, die Qualitäten zu sichten und Probelieferungen von Aufmischweizen nach Italien abzuwickeln. Weiterhin bestätigt sich der Eindruck, dass an den späteren Standorten höhere Proteingehalte eingefahren werden. Weiters heißt es, dass mit der stärkeren Streuung zwischen den Qualitätsstufen beim Brotweizen der heimische Markt heuer mehr aus dem Nischensegment der Aufmischweizen herauskommen werde und sich stärker an den internationalen Mahlweizen-Märkten werde orientieren müssen.
Dies zeigten zuletzt rote Vorzeichen. Noch nicht auffällig, aber dennoch einen Tick gaben am vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse die Notierungen von Premium- und Qualitätsweizen am unteren Rand des Preisbandes nach, wohingegen sich die untere Mahlweizennotierung etwas befestigte. Leicht im Minus war ebenso Mahlroggen.
Am zuletzt wegen der hohen DON-Werte in Mittel-Osteuropa und wegen des kleinen inländischen Futterweizenangebots verunsicherten Futtergetreidemarkt soll wieder etwas Ruhe eingekehrt sein. Die Gebiete mit Fusarienbefall ließen sich nun immer besser eingrenzen, heißt es. Einfuhren von Gerste und Weizen zur Verfütterung aus dem östlichen EU-Raum verbilligten sich gegenüber der Vorwoche ebenso wie inländische Weizenkleie. Futtermais aus österreichischem Anbau hielt sich hingegen, wie auch Sojaschrot, unverändert.
Christian Posekany, AIZ