Eine scharfe Korrektur der Notierungen an den internationalen Terminbörsen seit der Osterwoche nach unten ließ den österreichischen Kassamarkt bisher ziemlich unberührt. Die Preise gaben moderat nach, wobei die alte Rente schon als weitgehend durchgehandelt gilt. Die Futures-Kurse werden davon bestimmt, dass die Aussichten auf eine Erholung der weltweiten Getreideproduktion aus der Ernte 2019 noch immer die Ängste vor einer neuerlichen Dürre in Europa überwiegen.
Dürre-Angst bremst Abgabebereitschaft für neue Ernte
Auch hierzulande nimmt die Nervosität zu. Mit dem Ausbleiben von Niederschlägen und mit überdurchschnittlichen Temperaturen wachsen die Befürchtungen, es könne 2019 zu einem ähnlichen oder sogar schlimmeren Dürrejahr und Ertragsausfällen wie 2018 kommen. Die Unsicherheit und unbefriedigende Preisniveaus lähmen die Abgabebereitschaft von Produzenten für Getreide der neuen Ernte.
Vorigen Mittwoch notierte Die Wiener Produktenbörse Premiumweizen im Mittel des Preisbandes unverändert, wobei aber der untere und obere Rand um jeweils 1 Euro pro t zusammenrückten. Beim Futtergetreide wurde der Abwärtstrend gestoppt und kehrte sich ins Gegenteil: Futtergerste notierte um 6,50 Euro höher als in der Vorwoche, und Einfuhren von Futterweizen aus dem EU-Raum nach Oberösterreich erreichten inklusive Transportkosten fast so hohe Preise wie Premiumweizen ab Station. Dagegen verschwanden sowohl Futter- als auch Industriemaispreise vom Kursblatt.
Die Preise für Sojaschrotimporte blieben zu den Vorwochen unverändert, jedoch ging die Notierung von GVO-freiem inländischen Sojaschrot um 5 Euro pro t zurück.
Christian Posekany, AIZ