Mit der Einigung der Koalitionspartner auf Bundesebene wird das Erfolgskonzept des österreichischen Weges fortgesetzt. Für die Bäuerinnen und Bauern bringt das jene Planungssicherheit, die sie brauchen. Für die Gesellschaft Versorgungssicherheit und einen gepflegten Naturraum“, fasst Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger zusammen. Die GAP-Rahmenbedingungen würden damit stimmen, allerdings brauche es darüber hinaus auch Signale vom Markt, um den Bäuerinnen und Bauern verdient faire Erzeugerpreise zu verschaffen.
Heimisches Modell ist zu EU-weitem Vorbild geworden
Das Sicherheitsnetz in Form der flächen- oder tierbezogenen Direktzahlungen ist an erhöhte Umweltleistungen gebunden, bildet aber weiterhin einen stabilen Anker. Im Bereich der Ländlichen Entwicklung gibt es ab 2023 mehr EU-Mittel, in Summe etwa 35 Millionen Euro in der gesamten Förderperiode. Zudem ist es gelungen, dass für die agrarische Investitionsförderung künftig zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Unser Modell der Landwirtschaft ist auf EU-Ebene zum Vorbild lanciert. Doch auch wir sehen uns mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert, insbesondere wenn es um ein faires Einkommen und Produktpreise geht“, so Langer-Weninger. Mit dem nationalen GAP-Strategieplan, der nun zur Begutachtung in Brüssel ist, habe man aber ein gutes Sicherheitsnetz gewoben, auf das mit nationalen politischen Maßnahmen gut aufgebaut werden könne, so Langer-Weninger.
Auch Oberösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger sieht in der Ausgestaltung des Strategieplans ein „insgesamt aktzeptables Ergebnis“ für die bäuerlichen Betriebe im Land. „Das zentrale Ziel der Landwirtschaftskammer Oberösterreich war es, insbesondere die Direktzahlungen in einem maximal möglichen Umfang abzusichern und im Agrarumweltprogramm zusätzlich finanzielle Anreize für eine möglichst flächendeckende Programmteilnahme zu schaffen“, erklärt Waldenberger. Die neue GAP sichere einerseits die Wettbewerbsfähigkeit der Familienbetriebe und bringe andererseits auch die von der Gesellschaft geforderten zusätzlichen breitflächigen Ökologisierungsschritte der heimischen Landwirtschaft, so Waldenberger.
Auch künftig flächendeckende Öpul-Teilnahme im Visier
Den zentralen Knackpunkt der Verhandlungen hatte das Agrarumweltprogramm Öpul dargestellt. Aufgrund der hohen Veredelungsintensität und des tendenziell höheren Ertragsniveaus im Ackerbau weist Oberösterreich schon bisher bei mehreren Öpul-Maßnahmen deutlich unterdurchschnittliche Teilnahmeraten auf. Daher wurde nachdrücklich auf attraktive Prämiensätze und Teilnahmebedingungen gedrängt, die auch den oberösterreichischen Betrieben weiterhin eine möglichst flächendeckende Teilnahme am Agrarumweltprogramm Öpul ermöglichen. „Das erzielte Verhandlungsergebnis stellt sicher, dass künftig wieder von höheren Teilnahmeraten ausgegangen werden kann“, sagt Waldenberger. Dass der Biolandbau wiederum als eigenständige Maßnahme verankert wird, sei nicht zuletzt ebenfalls aufgrund des Drucks der heimischen Bauernvertretung gelungen.
„Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind bereit, künftig zu noch höheren Qualitäts-, Ökologie- und Tierwohlstandards zu produzieren. Der neue GAP-Strategieplan schafft dafür eine zentrale und sehr taugliche Grundlage. Höhere Produktionsstandards erfordern aber auch eine faire und angemessene Abgeltung über höhere Erzeugerpreise. Der von vielen geforderte Wandel in der Landwirtschaft ist nicht alleine mit Direkt- und Ausgleichszahlungen machbar, sondern erfordert auch entsprechende Signale vom Markt“, stellt Waldenberger abschließend klar.
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- Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger: Hermann Wakolbinger, LK OÖ