Land Niederösterreich feiert 100. Geburtstag

Am 1. Jänner 1922 ist einst das Trennungsgesetz für Niederösterreich und Wien in Kraft getreten. Das Jubiläum ist für das Land NÖ aber auch Anlass, mit der Erarbeitung der „Landesstrategie 2030“ die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des größten Bundeslandes Österreichs zu stellen.

Vor 25 Jahren, am 21. Mai 1997, übersiedelte der NÖ Landtag von Wien nach St. Pölten.

Wir blicken auf 100 Jahre zurück, in denen Niederösterreich einen großartigen Wandel erlebt hat“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner anlässlich des 100. Geburtstages des Bundeslandes. Sie selbst denke dabei „an viele historische Ereignisse, an die Kriegsjahre, die Besatzungszeit und den Wiederaufbau nach dem Weltkrieg. Ich denke auch an unsere Entwicklung von einem Land am Rand der freien Welt zu einem Land im Herzen Europas mit einer eigenen Landeshauptstadt“, erklärte Mikl-Leitner. Heuer werde man zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen im Zeichen dieses Jubiläums begehen.

Vom Land am Rand der freien Welt zum Land im Herzen Europas

Nach vielen Jahrhunderten gemeinsamer Geschichte beschlossen die Bundesländer Niederösterreich und Wien nach dem Ersten Weltkrieg, eigene Wege zu gehen. Am 30. November 1920 erhielt Niederösterreich eine Landesverfassung, die Grundlage zur Bildung eines Bundeslandes wurde. Auch Wien wurde ein eigenes Bundesland.

Ende Dezember 1921 wurde nach langen Verhandlungen ein Trennungsgesetz verabschiedet, das am 1. Jänner 1922 in Kraft trat.
Die praktische Durchführung der „Scheidung“ der beiden Bundesländer sollte sich allerdings noch über viele Jahrzehnte hinziehen. Die Hauptstadt für Niederösterreich blieb weiterhin Wien. Erst 1986 erhielt das größte Bundesland Österreichs mit St. Pölten eine eigene Landeshauptstadt.
Mit Blick auf die Zukunft wurde bereits im Vorjahr mit der Erarbeitung der Landesstrategie 2030 begonnen. Dieser Prozess soll mit Nachdruck fortgesetzt werden.

Wissenschaft, Experten und ­Bürger gestalten die Zukunft

„Eine neue Landesstrategie so breit und ergebnisoffen auszuarbeiten, ist in dieser Form einzigartig in Österreich“, betonte Niederösterreichs Landeshauptfrau. Sie möchte „gemeinsam über alle Parteigrenzen hinweg an morgen denken“. Im Laufe der kommenden Monate sollen die Ergebnisse aus den drei Bereichen Wissenschaft, Experten und Bürgerbeteiligung zusammengefasst und im Herbst präsentiert werden.
Die nächsten Schritte zur Erarbeitung der Landesstrategie sind laut Landesamtsdirektor Werner Trock bereits definiert: „Soweit es die Pandemie zulässt, werden wir mit Experten noch drei Veranstaltungen durchführen, um einen internationalen Blick auf die Zukunft Niederösterreichs zu gewinnen.“
Christoph Badelt als „Chefwissenschaftler“ werde seinen Bericht samt Empfehlungen noch vor dem Sommer übermitteln. Der Politologe Peter Filzmaier hat eine Haushaltsbefragung durchgeführt, deren Ergebnisse im Frühjahr ausgewertet werden. Die Ergebnisse sollen im Sommer in den Regionen Niederösterreichs diskutiert werden und in die Landesstrategie 2030 einfließen, die der Landesregierung zum Beschluss vorgelegt wird.

 

- Bildquellen -

  • Landhaus in St. Pölten: NLK/Reinberger
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AUTORred.AR/Eva Riegler
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