Seit Jänner ist in Frankreich die erste Kennzeichnung des ökologischen Fußabdrucks von Lebensmitteln im Einsatz. Sie orientiert sich am der Nährwertampel Nutri-Score angelehnten “Eco-Score” und wird von mehreren Apps und Online-Plattformen ausgewiesen.
Eine der Anbieterinnen ist das Lebensmittel-Informationssystem “Yuca”. Ziel der Trägerinitiative ist, dass das System von mehreren Millionen Anwendern genutzt wird. Die Kennzeichnung basiert, wie AgraEurope berichtet, auf Analysen von Produktlebenszyklen, die von der Agentur für Umweltschutz und Energie (ADEME) in der Datenbank “Agribalyse” bereitgestellt werden. Dabei werden die Umweltauswirkungen pro erzeugtem und verbrauchtem Kilogramm erfasst. Berücksichtigt werden zudem Faktoren wie Umweltpolitik, Ursprungsland, vorhandene Nachhaltigkeitslabel, die Herkunft der Zutaten und die Nachhaltigkeit von Verpackungen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Antibiotika, Tierwohl sowie die Auswirkungen auf Böden fließt allerdings nicht in die Analyse ein.
Genau deshalb regt sich bei Umwelt-, Verbraucher- und Landwirtschaftsorganisationen Widerstand gegen das neue System. Es wird davor gewarnt, dass durch diese Art der Kennzeichnung das eigentliche Ziel einer transparenten, zuverlässigen und vollständigen Umweltkennzeichnung untergraben werde. Die “Agribalyse”-Bewertungen würde Fleisch von Grünlandbetrieben zugunsten weniger nachhaltiger Produktionsmodellen benachteiligen. Es müsse daher verhindert werden, dass diese verzerrten Daten für etwaiges “Greenwashing” genutzt werden können. Andernfalls riskiere man, dass etwa Eier aus Käfighaltungen als besonders nachhaltig propagiert würden. Frankreich will dennoch bis Ende des Jahres eine offizielle Kennzeichnung einführen.
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