Bio-Landbau soll auch in OÖ ausgebaut werden

Österreichs Agrarpolitiker verfolgen beim Ausbau der biologischen Landwirtschaft ambitionierte Ziele. Mit der neuen GAP-Periode können Betriebe wieder in die ÖPUL-Biomaßnahme einsteigen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig im Gespräch mit Rosemarie Ferstl (Bauernbund-Bezirksobfrau Perg) und den Biobauern Veronika und Johann Schwarz auf deren Hof.

Die biologische Landwirtschaft habe in Österreich in den vergangenen Jahren „eine kontinuierlich nachhaltige Entwicklung“ hingelegt, betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, im Zuge eines Pressegesprächs am Hof der Familie Schwarz in Ried in der Riedmark. Untermauert wird dies auch durch Zahlen: Wurden im Jahr 2001 lediglich elf Prozent (%) der heimischen Betriebe ökologisch bewirtschaftet, so hat sich die Zahl binnen zwei Jahrzehnten auf 22 % verdoppelt. Mitangestiegen ist damit im selben Zeitraum naturgemäß auch die Zahl der Bio-Fläche und zwar von 16 auf 26 %. Die Zielvorgabe der EU an ihre Mitgliedstaaten bis 2030 einen flä-chenmäßigen Bioanteil von 25 % zu erreichen, hat Österreich damit bereits erfüllt. Für Totschnig aber kein Grund sich darauf auszuruhen: „Wir sind das Bioland Nummer Eins in Europa und das wollen wir auch weiter bleiben.“ Ziel sei es den Bio-Flächenanteil hierzulande in den nächsten fünf Jahren (bis zum Ende GAP-Periode) auf 30 % zu erhöhen – bis zum Jahr 2030 werden sogar 35 % angestrebt. Ein ambitioniertes Vorhaben und laut Totschnig auch „eine ordentliche Herausforderung.“ Der Weg dorthin könne jedenfalls nur über die neue Gemeinsame Agrarpolitik führen, in der die biologische Produktion eine wichtige Rolle spiele – hierfür würden jährlich Unterstützungsmaßnahmen in Höhe von circa 550 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

In OÖ wird jeder fünfte Betrieb biologisch bewirtschaftet

2020 wurden in Oberösterreich insgesamt 4548 Höfe und damit jeder fünfte Betrieb biologisch geführt. Gegenüber 2010 bedeutet das einen Anstieg von 14 %. Bundesweit betrachtet ist das Land ob der Enns damit nach Niederösterreich das Bundesland mit den meisten Bio-Betrieben. 

Insgesamt 93.400 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche wird in Oberösterreich derzeit biologisch bewirtschaftet. „Darauf sind wir stolz und darauf wollen wir aufbauen. Um den Bio-Landbau weiter attraktiv zu gestalten, war der Erhalt einer eigenen ÖPUL-Biomaßnahme wichtig“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. 

Quelle: LAND OÖ
Agrarlandesrätin und selber Biobäuerin: Michaela Langer-Weninger

Ab 2023: Neueinstieg in ÖPUL-Maßnahme
Bio wieder möglich

Nach insgesamt vier Jahren ist nun für Betriebe ab 2023 wieder ein vollumfänglicher Neueinstieg in die ÖPUL-Maßnahme Bio möglich. Insgesamt stehen für die Bio-Maßnahme circa 150 Millionen  Euro zur Verfügung. Auch ein Zuschlag von fünf Prozent für Bio-Betriebe im Rahmen der Investitionsförderung konnte noch vor Abschluss der Verhandlungen abgesichert werden. „Die Bio-Förderung ist essentiell für die Betriebe, um den Mehraufwand der Bio-Landwirtschaft decken zu können“, so Langer-Weninger. Zudem müsse bei der Weiterentwicklung die jeweilige Situation auf den Absatzmärkten berücksichtigt werden.

Laut Minister Totschnig brauche es neben einem funktionierenden EU-Binnenmarkt (Stichwort Exporte) auch eine Begleitung durch Forschung und agrarische Bildung. Hier war Oberösterreich früh Vorreiter: „Mit der Bioschule Schlägl haben wir bereits seit 2002 eine eigene Ausbildungsstätte für den Bio-Landbau. Zudem wollen wir mit der Bioregion Mühlviertel nicht nur in der Größe, sondern vor allem in der Tiefe wachsen“, so die Perger Bauernbund-Bezirksobfrau Rosemarie Ferstl.

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