Vortragender Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der katholischen Privatuniversität Linz, ging besonders auf die Aussagen des Papstes zur Rolle der Landwirtschaft ein: In seiner Enzyklika kritisiert der Papst den Lebensstil der reichsten Teile der Gesellschaft und weist immer wieder darauf hin, dass die ökologische Frage nicht ohne die soziale Frage zu klären sein wird. Er nimmt die Politik, aber auch jeden Einzelnen in die Pflicht, denn: “Das Handeln weniger Menschen gefährdet das gesamte Leben auf der Erde. Das Handeln weniger Menschen kann genauso aber auch der Anfang eines neuen Weges sein.” Der Mut zur Umkehr müsse dabei von innen heraus kommen, von der “inneren Überzeugung der Richtigkeit des Handelns”.
Die weltweite Landwirtschaft nehme, so heiöt es in der Enzyklika, eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Entwicklung ein. Papst Franziskus sieht die Landwirtschaft als “Verursacher” manch gegenwärtiger Zustände, genauso aber auch als Opfer dessen: Etwa bei Wasserverschmutzung und Wasserknappheit, beim Raubbau an Böden oder bei der Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Die kleinbäuerlichen Systeme nimmt der Papst in Schutz. Verantwortungsträger weltweit hätten das Recht und die Pflicht, Maönahmen zu ergreifen, um Kleinproduzenten und Produktionsvielfalt zu unterstützen: “Damit es eine wirtschaftliche Freiheit gibt, von der alle effektiv profitieren, kann es manchmal notwendig sein, denen Grenzen zu setzen, die grööere Ressourcen und finanzielle Macht besitzen.”