Bilanz der Imker: Wenig Honig, aber gute Qualität

Das Imkerjahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Die Bilanz fällt durchwachsen aus: Geringe Mengen stehen sehr hohen Qualitäten gegenüber.

Langer-Weninger, Elisabeth Lanzer (Leiterin Bienenzentrum) und Waldenberger (v.l.)

In der Imkerschaft liegen Freud und Leid heuer sehr eng beieinander. „Die Honigernte ist heuer unterdurchschnittlich schlecht und für Erwerbsimkereibetriebe nicht kosten­deckend. Während es bei Blütenhonig teilweise zu Totalausfällen kam, wurden bei Waldhonig regionale stark unterschiedliche Erträge verzeichnet“, erläutert Wolfgang Pointecker, Präsident des Erwerbsimkerbundes.

Gesamternte 50 Prozent unter dem Durchschnittt

Die Bienenvölker entwickelten sich aufgrund der frühlingshaften Temperaturen sehr zeitig in diesem Frühjahr. Es folgten kühle Wochen, die eine besondere Aufmerksamkeit der Imker erforderten. „Teilweise mussten Notfütterungen durchgeführt werden“, schildert Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger den holprigen Start in die heurige Honigsaison.

Die überwiegend kühle Witterung von März bis in den Mai hingegen wirkte auf die Entwicklung der Pflanzen leicht verzögernd. „Im Zusammenhang mit dem Obstbau sei erwähnt, dass die Obstbäuerinnen und -bauern eine positive Entwicklung verzeichneten. Aktuell zeigt sich der Fruchtansatz sehr zufriedenstellend“, führt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger im Hinblick auf die begehrten Trachtpflanzen aus.

„Die Rapsblüte startete bei zu niedrigen Temperaturen und später fehlte es am Nektarangebot. So blieb auch die Rapshonigernte weitestgehend ohne Ertrag“, so Herbert Vitzthum, Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht. Generell liege die Gesamternte des Honigs in diesem Jahr deutlich unter 50 Prozent des Durchschnittsjahres. Erfreulich sei jedoch, dass die Qualität des begrenzten Honigs sehr hoch ist.

„Der Honigverkauf an Abfüllunternehmen ist völlig zum Erliegen gekommen und die Direktvermarktung ist stark rückläufig. Da es für Erwerbs­imkereibetriebe keine Ausfallshaftung gibt, wird es für einige Betriebe heuer sehr eng“, stellt Pointecker fest.

Der Honig wurde teilweise bereits geerntet und jetzt wird das Winterfutter verabreicht. „Nun stehen die weniger erfreulichen Aufgaben wie die Varroa-Milben-­Behandlung an“, erklärt Vitzthum. Die rechtzeitige Bekämpfung ist ein wichtiger Beitrag zu einer gesunden Überwinterung der Bienenvölker. Nach der Ernte sollte zeitnah damit begonnen werden. Eine Reinfektion sollte tunlichst vermieden werden.

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  • Honigernte: Land OÖ
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AUTORred. TM
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