Berlakovich: Situation der Bauern ist alarmierend

Der Grüne Bericht 2016 gibt einen Einblick in die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2015.Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Gesamtwirtschaft und Agrarsektor, Produktion und Märkte, Agrarstrukturen und Beschäftigung. Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, Nachhaltige Entwicklung und Landwirtschaft im internationalen Zusammenhang sind ebenfalls Teil des Berichts.

Handlungsbedarf bei bäuerlichen Einkommen

“Die Situation der österreichischen Landwirtschaft ist unverändert angespannt. Für viele Produkte, wie zum Beispiel Milch oder Getreide, ist die momentane Preissituation sehr schlecht. Bäuerliche Einkommen liegen erheblich unter dem Einkommensdurchschnitt. Hier besteht höchster Handlungsbedarf”, sagt Berlakovich. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft beliefen sich im Jahr 2015 im Durchschnitt aller Betriebe auf 19.478 Euro je Betrieb. Sie sanken gegenüber 2014 somit um 17 Prozent (%). Ausschlaggebend für den Rückgang der Einkünfte im Vergleich zum Vorjahr waren die niedrigen Erträge in der Schweinehaltung, stark gesunkene Erzeugerpreise für Milch, niedrige Erntemengen bei Sommergetreide sowie ein deutlicher Rückgang der öffentlichen Gelder. Im Jahr 2015 sind 1.934 Mio. Euro an EU-, Bundes- und Landesmitteln für die Land- und Forstwirtschaft aufgewendet worden. Das sind um 6,2 % bzw. 127 Mio. Euro weniger als im Jahr 2014. “Daher waren die Entschädigungszahlungen für frostgeschädigte Bäuerinnen und Bauern und der Ausbau der Dürreversicherung wichtige Beiträge. Die Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen wäre eine weitere sinnvolle Unterstützung. Lediglich die SPÖ muss hier noch mitziehen”, so Berlakovich.

Stabilisierende Maßnahmen nötig

“Im Lichte dieser angespannten Marktsituation für die Bäuerinnen und Bauern ist auch die anlaufende Diskussion zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2020 zu sehen. Es braucht auch zukünftig stabilisierende Unterstützungsmaßnahmen für die bäuerlichen Betriebe”, fordert Berlakovich.