Rund 600 erwartungsvolle Bauernbündlerinnen und Bauernbündler konnten die beiden Bezirksobmänner BR Martin Preineder (Wiener Neustadt) und BBK-Obmann Martin Handler (Neunkirchen) bei den bereits siebenten Sommergesprächen an der LFS Warth begrüßen. Und sie wurden nicht enttäuscht: Außenminister Sebastian Kurz überzeugte mit klaren Aussagen zu allen Themen, welche die Menschen in Österreich derzeit bewegen.
“Nur was man gerne macht, macht man gut”
Mit zwei Beispielen wurde zu Beginn der Veranstaltung aufgezeigt: Auch wenn die Herausforderungen für die Bäuerinnen und Bauern derzeit besonders groß sind, gibt es junge Menschen, die ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen. Christoph Holzbauer aus Krumbach und Tamara Eckner aus Prigglitz haben beide in außerlandwirtschaftlichen Berufen Erfahrungen gesammelt und möchten als Vollerwerbsbäuerin beziehungsweise -bauer auf ihre Betriebe zurückkehren. Weil sie Selbstständigkeit und die vielseitigen, herausfordernden Arbeiten in und mit der Natur schätzen.
Dass es für die jungen Menschen am Land sehr wohl Perspektiven gebe, wenn sie bereit sind, Eigenverantwortung zu übernehmen, betonte Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner. “Bäuerin oder Bauer zu sein, ist kein Beruf sondern Berufung. Nur was man gerne macht, macht man auch gut”, betonte sie. Die Politik sei gefordert, Impulse zur Stärkung des Ländlichen Raums zu setzen, dem Leben am Land dürfe keine Abstriche in der Lebensqualität für die Menschen bedeuten.
Bundesrat Martin Preineder verwies auf zahlreiche Initiativen, die die wirtschaftliche Stärkung der Region bewirken. Für die Landwirtschaft, die bereits bisher stak auf Direktvermarktung setzt, formulierte er: “Wir brauchen nicht mehr von denselben Produkten, sondern für dieselben Produkte mehr Wertschöpfung.”
Nicht jeder der kommt, ist auch ein Flüchtling
Schon zu Beginn der Veranstaltung waren Kärtchen ausgeteilt worden, auf denen die Besucherinnen und Besucher ihre Fragen an den Außenminister stellen konnten. Fast eine Stunde stand Sebastian Kurz dem Moderator Tom Bläumauer Rede und Antwort. Präzise und in aller Offenheit beantwortete er insgesamt 50 Fragen zu den Themen EU, Türkei und Flüchtlinge. Kurz: “Nicht jeder, der zu uns kommt, ist auch ein Flüchtling” und stellte damit klar, dass zwischen Flüchtlingen und Zuwanderern zu unterscheiden sei. “Respektvoll im Ton aber klar in der Sache”, legte der Außenminister die Linie zu Verhandlungen mit der Türkei fest. Und: “Es wird auch in Zukunft Länder geben, mit denen Österreich nachbarschaftliche Beziehungen pflegt, die jedoch nicht Mitglied der Europäischen Union sind.”