Zahlreiche Ehrengäste, allen voran Landeshauptmann Erwin Pröll, kamen am 15. August zum bereits 67. NÖ Almwandertag nach Kleinzell auf die Zeisel-Hinteralm. Für Landwirtschaftskammer Präsident Hermann Schultes sowie NÖ Alm- und Weidewirtschaftsobmann Josef Mayerhofer ein starkes Zeichen der niederösterreichischen Almbauern.
NÖ Almen auch Lebens- und Wirtschaftsraum
Tradition, Brauchtum und Moderne: Das alles und noch vieles mehr verbinden Almbewirtschafter von heute in ihrer Arbeit. Damit schaffen sie ein Paradies für Erholungssuchende und Naturliebhaber. “Die Alm ist ein Ort der Berührung und der Begegnung. Man bekommt den Kopf frei und hat das Gefühl, dass das eigene Leben etwas einfacher wird. Mit der Alm verbinden wir das Gute – Wasser, Luft, Freiheit und eine gute Jause nach der Wanderung. Aber Almen sind nicht nur Postkartenmotiv und Touristenmagnet. Sie sind auch Lebens- und Wirtschaftsraum. Es darf nicht vergessen werden, dass die Almwiese der Esstisch unserer Tiere ist”, so LK-Präsident Hermann Schultes im Rahmen der Veranstaltung. “Ein Respektsabstand zu den Tieren auf der Alm schadet nie”, erklärte Schultes und rief zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Tier und Natur auf.
“Der Almwandertag öffnet uns die Augen für die Schönheit unserer Heimat. Gleichzeitig führt er uns vor Augen, welch wertvolles Erbe wir zu verantworten haben. Eine wesentliche Rolle nehmen dabei die Alm- und Bergbauern ein, die – wie der gesamte Bauernstand im Land – den ländlichen Raum pflegen, gestalten und bewirtschaften sowie damit die Grundlage unserer Lebensqualität sichern”, erinnerte Landeshauptmann Erwin Pröll.
“Mit Veranstaltungen wie diesem Almwandertag kann bei den Konsumentinnen und Konsumenten das Bewusstsein und das Bekenntnis zu gesunden, regionalen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln geweckt werden – denn Qualität ist für unsere Bäuerinnen und Bauern mehr als nur ein Wort”, betonte Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner und fügte hinzu: “Sie liefern beste Qualität bei den heimischen Lebensmitteln: Milch ohne Gentechnik, Fleisch ohne Wachstumshormone – und alles ohne künstliche Inhaltstoffe. Österreichische Lebensmittel werden auf kleinstrukturierten Familienbetrieben nach den europaweit höchsten Tierwohlstandards produziert. Tierwohl, Naturschutz, Schutz des Lebensraums, sowie nachhaltiges Wirtschaften sind Anliegen, die Bäuerinnen und Bauern täglich leben, was wiederum für viele Kunden beim Einkauf ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Produkte bedeutet.”
Almbewirtschaftung auch für die Jugend interessant
Besonders die zukunftsorientierte und nachhaltige Bewirtschaftung der Almen ist den Bäuerinnen und Bauern ein Anliegen. Die 400 Almen und Gemeinschaftsweiden sind gelebte Berg-Landwirtschaft in Niederösterreich. Für die Gäste vom Tal sind sie auch Oasen der Erholung. Mit 9000 Hektar und mehr als 7000 aufgetriebenen Rindern sind die Almen auch für den Sommer- und Wintertourismus von großer Bedeutung.
“Es freut mich, dass sich wieder viele junge Bäuerinnen und Bauern für die Almwirtschaft engagieren und in gut funktionierenden Gemeinschaften für die Erhaltung des Produktionsstandortes arbeiten. Wichtig ist, dass sich die Bewirtschaftung auch rechnet, nur so kann die Landwirtschaft auf den Almen in Zukunft erhalten bleiben”, so NÖ- Alm- und Weidewirtschaftsverein-Obmann Josef Mayerhofer.
Dabei kann der Griff zu regionalen Produkten aus den Berggebieten eine wichtige Unterstützungsmaßnahme sein. Von der einzigartigen Qualität dieser Produkte konnten sich die Gäste des 67. NÖ Almwandertages auch bei der Festveranstaltung vor Ort überzeugen.