Adventtraditionen im Wandel der Zeit

Kinder lieben die geheimnisvollen Wochen vor Weihnachten. So viele Überraschungen, Rituale und Traditionen, die es zu entdecken und zu erleben gibt. Aber was ist die Geschichte der Adventzeit, was steckt dahinter und seit wann gibt es sie i

Die Adventzeit hat einen starken Wandel durchlaufen. Der Advent, so wie wir ihn heute kennen, ist viel mehr eine Art des Feierns als eine Art des Fastens. ©Gabriela Neumeier_pixelio.de
Die Adventzeit hat einen starken Wandel durchlaufen. Der Advent, so wie wir ihn heute kennen, ist viel mehr eine Art des Feierns als eine Art des Fastens. ©Gabriela Neumeier_pixelio.de
Der Ursprung des Wortes Advent liegt in der lateinischen Sprache. Es kommt von “advenire”, was Erwartung oder Ankunft bedeutet. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass es sich beim Advent um die Vorbereitungszeit auf Christi Geburt handelt. Anfänglich hat diese Zeit der Vorbereitung fünf oder sechs Wochen gedauert.

Fasten, Trauer und Buße

Im Jahr 524 wurde beim Konzil von Lerida eine vier Wochen andauernde Fastenzeit festgelegt bzw. angeordnet. Ähnlich wie die Zeit vor Ostern, sollten diese Wochen der Besinnung und dem Nachdenken dienen. Violett ist die traditionelle liturgische Farbe für den Advent – sie steht für Trauer und Buße. Der ursprüngliche Fastengedanke der Adventzeit ist auch heute noch in Teilen vorhanden. So ist der traditionelle Weihnachtskarpfen ein Relikt aus jener Zeit, da für die Phasen des Fastens Fischgerichte üblich waren.

Farbsymbolik

Willkürlich ist die Einführung einer vierwöchigen Adventzeit keinesfalls: Der Glaube, dass die Erde 4000 Jahre vor der Geburt Christi geschaffen wurde, war im Mittelalter weitverbreitet. Somit stehen die vier Adventwochen symbolisch für die vier Jahrtausende, in denen die Menschen auf die Ankunft des Heilands warten mussten. Rot und Grün sind die wohl dominantesten Farben in dieser Jahreszeit. Die Farben des Advents haben teilweise ihre Ursprünge im heidnischen Glauben. So stellten sich die Germanen z. B. wintergrüne Pflanzen in ihre Häuser, um Dämonen und böse Geister abzuwehren. Ein Brauch, der auch nach der Christianisierung aufrechterhalten wurde. In den dunklen, kalten Nächten des Winters stellt das Grün die Hoffnung auf Trost und Kraft dar. Das Rot repräsentiert die Freude auf Jesu Geburt. Darüber hinaus symbolisiert das Grün auch die Treue zu Christus und das Rot fungiert u. a. als Farbe des Blutes, das Jesus am Kreuz für die Menschheit vergossen hat.

Adventkranz

Die traditionelle Ausführung des Adventkranzes besteht aus gebundenen Tannenzweigen und verfügt über groöe Symbolkraft. Auch dieser Kranz ist eigentlich ein Relikt aus der Zeit der alten Germanen. Für sie gehörten Grabkränze zur rituellen Verehrung der Toten. Diese Grabkränze waren den heutigen Adventkränzen optisch sehr ähnlich. Die Symbolträchtigkeit des Adventkranzes beginnt bereits bei seiner Form. Der Kreis steht sinnbildlich für Zyklisches, das sich sowohl auf den Menschen (Leben und Tod) als auch auf die Natur (Aufeinandertreffen von Anfang und Ende des Jahres) bezieht. Das Immergrün der verwendeten Tannenzweige steht zudem symbolisch für Leben und Fruchtbarkeit.
Letztendlich sind da noch die vier Kerzen auf dem Adventkranz. Kerzen, die nicht nur die vier Adventwochen darstellen, sondern auch für die vier Jahreszeiten stehen. Das Licht der Kerzen kann mit dem Sonnenlicht gleichgesetzt werden, das in der dunklen Jahreszeit immer geringer wird. Deshalb haben die Menschen in früheren Zeiten zunächst alle vier Kerzen und dann mit jeder weiteren Woche eine Kerze weniger angezündet, bis nur noch eine Kerze auf dem Adventkranz brannte. Am Tag der Wintersonnenwende wurden jedoch wieder alle vier Kerzen gleichzeitig angezündet. Heutzutage machen wir es hingegen andersherum und entzünden die vier Kerzen des Adventkranzes nacheinander an.

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