Getreidemarkt KW 03/2017: US-Farmer schränkten den Winterweizenanbau drastisch ein

International weiterhin hohes Weizenaufkommen und steigende Lagerbestände

 ©Agrarfoto.at
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Das US-Landwirtschaftsministerium USDA schraubte in seinem in der Vorwoche veröffentlichten Monatsbericht die Schätzung der weltweiten Produktion und Endlager von Weizen 2016/17 nochmals hinauf. Die Endbestände werden auf den neuen Rekordwert von 253 Mio. t oder gut 34 % des Verbrauchs angesetzt.
Mehr noch überraschte und interessierte aber die Märkte die gleichzeitig veröffentlichte erste Flächenschätzung für den Winterweizenanbau in den USA zur Ernte 2017.  Demnach schränkten die US-Farmer im Vergleich zur Ernte 2016 die Winterweizenfläche drastisch um 1,5 Mio. ha oder 10,4 % ein. Daraus ergebe sich laut Agenturberichten in den USA der geringste Winterweizenanbau seit mehr als einem Jahrhundert. Betroffen soll demnach vor allem der Hard Red Winter sein, eine unserem Qualitätsweizen vergleichbare Sortierung mit starker Bedeutung am Weltmarkt.

Optimistischer als im Dezember ist der neue WASDE-Report für den Weizenexport der EU 2016/17, dessen Schätzung um 0,5 Mio. t auf 25,5 Mio. t hinaufgesetzt wurde.

Optimismus am heimischen Markt

Die zuletzt freundlichere Stimmung an den internationalen Getreide-Terminmärkten schlage sich auch auf den österreichischen Kassamarkt nieder, hieö es aus Händlerkreisen. Den Preisen würde tendenziell ein Potenzial für Anstiege zugetraut, die Nachfrage passe und das Angebot sei nicht drängend. Zudem beflügle die potenzielle Gefahr von Auswinterungsschäden durch die extreme Kälte in Mittel- und Osteuropa so manche Kaufideen.
An der Wiener Produktenbörse notierten die Brotgetreide am Mittwoch der Vorwoche damit weiterhin stabil, Qualitätsweizen konnte sich sogar noch um einen weiteren Euro pro Tonne befestigen.

Christian Posekany, AIZ

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