Brauchtum und Traditionen prägen die Weihnachtszeit. Die Bäuerinnen im OÖ Bauernbund leben diese und verraten in dieser Ausgabe ihre liebsten Gebildbrot-Rezepte.

Zu Weihnachten gibt es nicht nur Kekse, sondern auch eigene „Gebildbrote“.

Gebildbrote sind Brot- oder Gebäckstücke, die in einer symbolischen Form zu religiösen oder traditionellen Anlässen gebacken werden. Sie schmecken gut, werden oft auch verschenkt und sollen Segen bringen. „Eine Adventzeit ohne ein selbstgebackenes Kletzenbrot wäre für mich ungewöhnlich. Es verbindet uns als Familie, wenn wir es am Sonntag gemeinsam essen“, sagt etwa Landesbäuerin Johanna Haider. Die Vorbereitungen dafür dauern zwar etwas länger, dafür schmecke das Ergebnis einfach wunderbar. Haiders Tipp: „Halbierte Früchte verwenden und die dann aber im Ganzen lassen.“

Eigene und regionale Zutaten vollenden den Genuss

Wichtig für ein gutes Festtagsgebäck sind die Zutaten. Der Apfel vom eigenen Baum, die Trockenfrüchte selbst gedörrt, das Mehl aus der nächstgelegenen Mühle mit regionalen Zutaten lässt es sich einfach noch mehr genießen.

Für die Bezirksbäuerin von Ried, Monika Rendl, ist etwa das Apfelbrot eine köstliche Verwertung ihrer eigenen Lageräpfel und zugleich ein beliebtes Mitbringsel, das allseits gerne gegessen wird. Gertraud Berghammer macht ihrer Familie in der Adventzeit mit einem Weihnachtsstollen die größte Freude. Die Zutaten dafür seien schnell verrührt. „Hervorragend schmeckt der Christstollen auch, wenn man ihn mit etwas Marzipan verfeinert“, sagt Berghammer, stellvertretende Bezirksbäuerin von Grieskirchen.

Mit einem weihnachtlichen Germstriezel zaubert Elisabeth Gneißl, Bezirksbäuerin von Vöcklabruck, ihren Kindern ein Strahlen ins Gesicht. „Das flaumige Gebäck schmeckt sowohl zum Frühstück, als auch zum Nachmittagskaffee. Und am besten, wenn dafür regionale Produkte verwendet werden“, sagt die Bäuerin.

Kletzenbrot von Landesbäuerin Johanna Haider

Quelle: Privat

Zutaten: 100 g getrocknete Apfelspalten, 200 ml Obstbrand, 1 TL Lebkuchengewürz, 200 g Kletzen, 200 g getrocknete und entkernte Zwetschken, 1 TL Zimt gemahlen; 500 g glattes Weizenmehl, 250 g Roggenvollkornmehl,
200 g Sauerteig, 40 g Germ, 20 g Salz, 1 EL Brotgewürz, ca. 500 ml Kletzensud

Zubereitung:

Tag 1: In einer Schüssel 100 g getrocknete Apfelspalten in 200 ml Obstbrand einweichen, 1 TL Lebkuchengewürz dazu, gut verschließen und stehen lassen. 200 g Kletzen in einem Topf mit Wasser bedeckt zwei bis drei Stunden ziehen lassen, dann weichkochen. Abkühlen lassen, 200 g getrockne­te, entkernte Zwetschken und 1 TL gemahlenen Zimt untermischen. Zugedeckt kühl ziehen lassen.

Tag 2: Kletzen sowie Zwetschken und Äpfel umrühren und wieder gut verschließen.

Tag 3: Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen, das Wasser der gekochten Kletzen hinzufügen und in einer Rührmaschine rasch zu einem festeren Teig verarbeiten. Eingeweichte Früchte gut unterrühren. Der Teig soll eine schöne braune Farbe haben. 200 g Nüsse untermischen. Bei Zimmertemperatur eine Stunde rasten lassen. Gleichmäßige Striezel (ca. 400 g) formen und mit Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. 20 Minuten zugedeckt rasten lassen. Backrohr auf 220 Grad aufheizen, Brote mit Wasser bestreichen und fünf Minuten bei 220 Grad backen, dann Temperatur auf 175 Gad reduzieren und 35 Minuten backen. Herausnehmen, mit Wasser bestreichen.

Apfelbrot von Bezirksbäuerin Monika Rendl

Quelle: Privat

Zutaten: 1 kg Äpfel, 200 g Zucker, 300 g Marillen, 300 g Rosinen, 100 g Feigen, 200 g Nüsse, 500 g Mehl, 1,5 Pkg. Backpulver, 1 EL Kakao, 1–2 TL Zimt, 1/2 TL gemahlene Nelken, 1 Likörglas Rum

Zubereitung:

Die Äpfel schälen und grob raspeln. Die Marillen klein schneiden und mit Zucker und Rum zu den Äpfeln geben und gut vermischen. Die Masse drei bis vier Stunden ziehen lassen.

Inzwischen das restliche Dörrobst klein schneiden, mit Kakao, Zimt und Nelken vermischen und dann den Äpfeln und Marillen untermischen. Zum Schluss Mehl und Backpulver unterheben.

Die Masse in zwei vorbereitete, mit Backpapier ausgekleidete Kastenformen füllen und bei
180 Grad Celsius ungefähr 75 Minuten backen.

Christstollen von Bezirksbäuerin-Stv. Gertraud Berghammer

Quelle: Privat

Zutaten: 500 g glattes Mehl, 150 g Butter, 200 g Staubzucker, 100 g gehackte Mandeln, 250 g Magertopfen, 1 Pkg. Backpulver, 90 g Zitronat und Orangeat, 50 g Rosinen, 2 EL Rum, 2 Eier, Zitronenschale, Butter zum Bestreichen, Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung:

Das Mehl mit dem Backpulver versieben und mit Butter abbröseln. Die restlichen Zutaten untermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem Stollen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

Den Stollen bei 170 Grad im Backrohr hell backen das dauert ungefähr 60 Minuten. Aus dem Ofen nehmen und den noch warmen Stollen mit flüssiger Butter bestreichen und dick mit Staubzucker bestreuen.

Weihnachtsstriezel von Bezirksbäuerin Elisabeth Gneissl

Quelle: Privat

Zutaten: 80 g Butter, 250 ml Milch, 500 g Mehl, 100 g Zucker, 1 TL Zimt, 2 TL Lebkuchengewürz, 1 Prise Salz, Zitronenschale, Vanillezucker, 30 g frischer Germ, 2 Dotter, 2 EL Apfelmus, 200 g Rosinen, 100 g Mandelstifte, optional 100 g klein geschnittene Trockenfrüchte, Eiklar, Mandelblättchen

Zubereitung:

Milch erwärmen und Butter darin schmelzen. Trockene Zutaten in einer Schüssel vermischen. Germ, Milch-Butter-Gemisch, Dotter und Apfelmus dazugeben. Entweder per Hand und Kochlöffel oder mit der Küchenmaschine so lange kneten, bis der Teig Blasen wirft. Teig rasten lassen, bis er das doppelte Volumen erreicht hat. Dann in drei gleiche Teile teilen, einen Zopf flechten, mit Eiklar bestreichen und mit Mandelblättchen bestreuen. Bei 175 Grad Celsius etwa 50 Minuten backen.

- Bildquellen -

  • Kletzenbrot Von Johanna Haider: Privat
  • Apfelbrot Von Monika Rendl: Privat
  • Christstollen Von Gertraud Berghammer: Privat
  • Weihnachtsstriezel Von Elisabeth Gneißl: Privat
  • Close Up Of A Woman Hands Rolling The Dough, Making Christmas Gingerbread Cookies: Jasmina - stock.adobe.com
- Werbung -
AUTORred GC
Vorheriger ArtikelHohe Auslastung für Urlaub am Bauernhof
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt (18. Dez. ’23) / Abkühlung vor Weihnachten