Zeitzeugen der Ordensgeschichte

Ordenszeitschriften werden in öffentlichen Bibliotheken selten gesammelt und sind für die breite Gesellschaft somit fast unsichtbar. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr 2014 das „Zeitschriftenarchiv der Orden“ in Kooperation der damaligen „Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaft“ (heute Österreichische Ordenskonferenz) und der Benediktiner-Erzabtei St. Peter gegründet.

In der Bibliothek von St. Peter werden seither Zeitschriften, Magazine und Mitteilungsblätter österreichischer Ordensgemeinschaften gesammelt und aufbewahrt. Jährlich werden rund 60 verschiedene Zeitschriften in St. Peter abgegeben. Eine der ältesten Ordenszeitschriften ist „Die heilige Stadt Gottes“. Von 1878 bis August 2020 wurde sie vom Orden der Steyler Missionare herausgegeben. Heute erscheint sie monatlich unter dem Namen „Leben jetzt“. Sie ist eine der vielen traditionsreichen Zeitschriften, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Den Wert dieser Schriften bezeichnet Irene Kubiska-Scharl, Referentin für Bibliotheken im Bereich Kultur und Dokumentation, als „eine wichtige und oft unterschätzte Quelle für die Forschung“, da sie Auskunft über die Wirkungsfelder der Orden in der damaligen Gesellschaft geben, von Spitälern und Schulen bis hin zu Tourismus und Kulturpflege.

Die Ordenszeitschriften werden in Kompaktlagern archiviert. Zur vereinfachten Durchsicht kann man online den „Katalog der Ordensbibliothek“ (KOBi) durchstöbern. Anschließend wird die Literatur vor Ort über die Bibliothek in St. Peter genutzt. Die Bestände können entweder im Lesesaal eingesehen oder einzelne Artikel als Scan beziehungsweise Kopie angefordert werden. So werden die Zeitschriften für die Forschung nutzbar. Und die Nachfrage zur Einsicht in das Archiv steigt, insbesondere betreffend bau- und kunstgeschichtlicher Themen, wie zu Umbauten und Renovierungen von Klöstern, aber auch zu Jubiläen oder inkorporierten Pfarren.

www.kobi.ordensgemeinschaften.at

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  • Stadt Gottes Titelblatt: ÖOK
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