Zeit des großen Aufräumens

Tausende Helfer waren und sind im Einsatz. Noch immer findet man in vielen Orten Niederösterreichs Bilder unvorstellbarer Verwüstung. Um diese so rasch als möglich zu beseitigen, ist weiterhin jede helfende Hand gefragt.

Bundeskanzler Karl Nehammer verschaffte sich persönlich von der Unwetterkatastrophe ein Bild und dankte den vielen Feuerwehrfrauen und -männern für deren großartigen Einsatz.

Nach den verheerenden Unwettern vergangene Woche müssen zahlreiche Menschen in
Niederösterreich mit den enormen Schäden zurechtkommen. Das Hochwasser hatte in vielen Teiles des Landes ganze Ortschaften massiv in Mitleidenschaft gezogen. Die Wassermassen sind mittlerweile abgeflossen, aber dennoch stehen viele nun
vor ihren unbewohnbaren Häusern oder Gehöften und benötigen jede Hilfe.
Auch vergangenes Wochenende waren wieder unzählige Feuerwehrfrauen und -männer aus ganz Niederösterreich im Einsatz, um in den betroffenen Gebieten Hochwasserschäden zu beseitigen. LH-Stellvertreter und Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf berichtete, dass seit dem ersten Tag des Hochwassers 82.000 Einsatzkräfte im Einsatz waren oder teilweise noch immer sind. Rund 1.500 Soldaten und Soldatinnen des Bundesheeres sind ebenfalls mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Neben dem menschlichen Leid, das das Hochwasser mit sich brachte, hat es auch zu enormen Schäden in Niederösterreichs Landwirtschaft geführt. Laut Angaben der Hagelversicherung haben die Bauern allein auf ihren Feldern, Wiesen oder Obstanlagen Schäden in der Höhe von 7 Millionen Euro zu verzeichnen. Andernorts verendeten Tiere in gefluteten Ställen.
Bei vielen Betrieben geht es nun um die Existenzsicherung. Sämtliche Vorräte an Betriebsmitteln, eingelagertes Futter oder auch Maschinen sind kaputt, die Felder stehen oft nach wie vor unter Wasser, die Böden sind vollgesogen. Bei manchen Herbstkulturen wie Mais, Kürbis oder Soja ist mit einen Totalausfall zu rechnen. Auch die Herbstsaat wird mancherorts sehr schwierig oder gar unmöglich.

Futter für Hochwasseropfer

Für Betriebe, die nun Futter für ihre Tiere benötigen, sowie jene, die Futter abgeben können, kann die bestehende LK-Futtermittel-Plattform auf www.lko.at genutzt werden. Wer Hochwasseropfern unentgeltlich Futter zur Verfügung stellen möchte, kann dies ebenfalls über diese Plattform tun (und sollte dies im Angebot vermerken).

Quelle: Foto: HELMUT FOHRINGER/APA/picturedesk.com
Feuerwehren aus ganz Österreich haben in Niederösterreich geholfen.

Hilfe wird aufgestockt

Am Wochenende haben die Bundesregierung und das Land Niederösterreich bekannt gegeben, die Hilfe für die Betroffenen von bisher 20 auf mindestens 50 Prozent aufzustocken. Für Härtefälle soll der Ersatz sogar 80 Prozent betragen. Österreich hat bei einem Hochwasser-Gipfel in Polen von Kommissionschefin Ursula von der Leyen 500 Millionen Euro an EU-Hilfszahlungen zugesagt bekommen. „Entscheidend ist, dass rasch geholfen wird und wir den Menschen die Sicherheit geben, dass die Unterstützung ankommen wird. Wir lassen niemanden im Stich“, erklärte Bundeskanzler Karl Nehammer in Breslau.
Das Land Niederösterreich hat außerdem beschlossen, dass Schäden an Tierbeständen durch Hochwasser erstmals in die Entschädigung aus dem Katastrophenfonds aufgenommen werden. Schäden an Nutztieren aufgrund von Hochwasser sind üblicherweise durch Versicherungen nicht gedeckt.
Um eine Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu bekommen, ist eine Schadensmeldung bei der jeweiligen Gemeinde nötig. Diese wird alle erforderlichen weiteren Schritte veranlassen.

Quelle: Foto: Herbert Pfarrhofer/APA/picturedesk.com
Die Soldaten unterstützen bei den Aufräumarbeiten, um die öffentliche Infrastruktur in den betroffenen Gebieten wiederherzustellen.

- Bildquellen -

  • Hochwasser – Feuerwehr: Foto: HELMUT FOHRINGER/APA/picturedesk.com
  • Bundesheer: Foto: Herbert Pfarrhofer/APA/picturedesk.com
  • Hochwassereinsatz: Foto: CHRISTOPHER DUNKER/APA/Picturedesk.com
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AUTORJohannes Stift
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