Die gemeinsame Sitzung des Tiroler und Südtiroler Bauernbundes hat eine lange Tradition. Ziel des regelmäßigen grenzüberschreitenden Austausches ist, die Interessen der Berglandwirtschaft zu stärken. Vergangenen Dienstag luden der Obmann des Südtiroler Bauernbundes, Leo Tiefenthaler, und Tirols Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler zur traditionellen gemeinsamen Bauernbund-Vorstandssitzung diesmal auf die Haselburg in Bozen.
Wissenstransfer bedeutet Stärkung
„Der Austausch untereinander ist sehr wichtig. Der Wissenstransfer über die Grenzen hinweg bedeutet eine Stärkung für unsere Landwirtschaft und somit für den gesamten ländlichen Raum in ganz Tirol“, sagte der Gastgeber, Leo Tiefenthaler zu den Anwesenden Bauernbund-Spitzenfunktionären bei der Sitzung in Bozen. Auf der Agenda standen wichtige Punkte wie z. B. die gemeinsame Vorgehensweise im Umgang mit Bär und Wolf im Alpenraum, die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik und die bevorzugte Verwendung heimischer Produkte. „Es muss unser gemeinsames Anliegen sein, die heimischen Märkte noch besser mit regionalen Produkten zu versorgen“, so Tiefenthaler.
„Scheinbar leben wir zwar in einer Informationsgesellschaft, leider merken wir immer öfter enorme Wissensdefizite, wenn es um Informationen rund um die Landwirtschaft geht“, zeigte Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler eine Entwicklung in der Gesellschaft auf. „Wenn es um die Meinungsbildung geht, müssen auch wir Bauern lernen, uns noch besser mitzuteilen und die Menschen umfangreicher zu informieren. Es liegt auch an uns, das Wissen rund um Landwirtschaft noch besser weiterzugeben. Oft resultiert eine schlecht informierte Meinungsbildung aus mangelndem Wissen und leider spürt man diesen Wissensmangel auch auf allen politischen Ebenen“, erklärte Geisler. „Es ist besser, vorab intensiv zu informieren, als Strömungen – die von Unwissenheit strotzen – im Nachhinein zu korrigieren“, betonte Geisler abschließend.