Biodiversität und intakte Ökosysteme spielen nicht nur für die Landwirtschaft, Fauna und Flora bedeutende Rollen, sondern auch für die Wirtschaft und den Finanzsektor.

Eine wichtige Funktion kommt der Bestäubung durch Insekten zu. Lässt diese nach, drohen wirtschaftliche Verluste und Nahrungsmittelengpässe. Das Potenzial für grüne Investitionen zum Schutz der biologischen Vielfalt ist groß. Eine Studie des Kreditversicherers Acredia gemeinsam mit Allianz Trade schätzt den jährlichen Finanzierungsbedarf zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt bis 2030 auf 711 Mrd. USD (674 Mrd. Euro).

„Insekten, insbesondere Bienen, spielen eine Hauptrolle für die Biodiversität“, sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia. Ein Verlust von nur 20 Prozent bei der Bestäubungstätigkeit würde die landwirtschaftliche Produktion um 1,3 Prozent reduzieren.

Bei einem vollständigen Ausfall der Bestäubung reicht die Bandbreite des erwarteten Rückgangs der landwirtschaftlichen Produktion von zwei Prozent im Vereinigten Königreich bis 7,9 Prozent in Belgien.

Österreich wird in der Studie nicht dezidiert erwähnt. Der Gesamtwert der pflanzlichen Produktion im Jahr 2021 betrug laut Landwirtschaftsministerium rund vier Mrd. Euro. „Ein Rückgang oder gar Ausfall der Bestäubungstätigkeit würde auch hierzulande zu hohen Verlusten führen. Besonders kritisch ist der Bodenverbrauch zu sehen, der zunehmend den Lebensraum der Insekten einschränkt“, so Meierschitz.

Auch nachgelagerte Bereiche wie verarbeitete Lebensmittel, Lebensmitteldienstleistungen sowie die Getränke- und Tabakindustrie, die stark von landwirtschaftlichen Produkten abhängen, wären betroffen. Die Studie schätzt, dass in der Folge das jährliche Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent in Deutschland und in den USA, um 0,2 Prozent in Frankreich und Belgien beziehungsweise 0,3 Prozent in Italien und Frankreich zurückgehen dürfte.

- Bildquellen -

  • Biene: agrarfoto.com
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AUTORRed. MS
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