Ich werde mich für alle mit derselben Leidenschaft einsetzen. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Vielfalt. Diese haben wir in Oberösterreich und es ist die Aufgabe der Interessensvertretung, für alle Betriebe da zu sein“, bekräftigte Waldenberger kürzlich beim Online-Landesbauernrat seine Überzeugung.
Als aus der Biobranche kommend, musste er bereits im Vorfeld Überzeugungsarbeit leisten, dass sein Einsatz allen Bäuerinnen und Bauern gleichermaßen gilt. „Und das hat er mit Bravour gemeistert, wie die überwältigende Zustimmung beim Landesbauernrat zeigte“, so Bauernbund Direktor Wolfgang Wallner. Und immerhin habe auch seine Vorgängerin im Amt, Michaela Langer-Weninger, die selbst Biobäuerin ist, bewiesen, wie sehr man für alle Branchen in der Landwirtschaft mit derselben Leidenschaft kämpfen kann.
Ausgestreckte Hand in Richtung aller Fraktionen
Den oberösterreichischen Bauernbund und seine Funktionärinnen und Funktionäre weiß Waldenberger also hinter sich. „Für diesen Rückhalt bin ich sehr dankbar. Denn wir haben viele Aufgaben vor uns, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Ich freue mich darauf, diese Verantwortung mit dem neuen Amt zu übernehmen“, so Waldenberger, der auch mit den weiteren Fraktionen in der Landwirtschaftskammer-Vollversammlung im Vorfeld das Gespräch gesucht und sie zur Unterstützung bei seiner Wahl eingeladen hat: „Wir Bäuerinnen und Bauern sind bevölkerungsmäßig ein sehr kleiner Anteil der Bevölkerung, aber wir erfüllen Aufgaben, die der ganzen Bevölkerung zugute kommen. Bäuerin und Bauer zu sein ist der wichtigste Beruf überhaupt. Gerade deshalb ist es mir wichtig, dass wir in der Landwirtschaftskammer eine gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen haben.“
Auch Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger bittet um breite Unterstützung auch der anderen Fraktionen und betont die Kompetenz des designierten LKOÖ-Präsidenten für das Amt: „Franz Waldenberger hat schon bisher seine Kompetenz in der Agrarpolitik, sein Verhandlungsgeschick, sein politisches Gespür und seine enorme Einsatzbereitschaft bewiesen. Die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern sind bei ihm in besten Händen.“
Bauern brauchen faire Preise und Verständnis
Waldenberger hat sich jedenfalls auf sein neues Amt in vielzähligen Gesprächen mit Bäuerinnen und Bauern und Interessensvertretern vorbereitet – wenn auch wegen der Corona-Situation fast ausschließlich telefonisch oder virtuell. „Was mir von den Bäuerinnen und Bauern in den Gesprächen vielfach mitgegeben wurde, ist die oft geringe Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wird. Das fängt beim Thema Tierwohl und Pflanzenschutz an und findet seine Fortsetzung bei den Preisen für landwirtschaftliche Produkte. Es kann nicht sein, dass das erste – und wichtigste – Glied in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette keine faire Bezahlung erhält. Auf der anderen Seite explodieren gerade die Betriebsmittelpreise“, so Waldenberger, für den diese Situation nicht hinnehmbar ist. „Ich kenne soviele Bäuerinnen und Bauern, die mit einer so großen Leidenschaft, Freude und Überzeugung ihren Beruf ausüben. Aber dafür brauchen sie faire Preise und Verständnis. Sonst können sie nicht wirtschaften und – was wahrscheinlich ebenso wichtig ist – verlieren die Freude am Beruf. Als Landwirtschaftskammer müssen wir dafür da sein, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, aber auch die entsprechende Beratung sicherzustellen.“
Auf eines freut sich Waldenberger nach diesen Wochen unzähliger telefonischer und virtueller Gespräche besonders: „Die Bäuerinnen und Bauern wieder vor Ort auf ihren Betrieben zu treffen. Denn dann weiß man, wie sehr es sich lohnt, für die Zukunft dieser Höfe mit aller Kraft zu kämpfen.“
- Bildquellen -
- Franz Waldenberger (52) kommt aus Pennewang und bewirtschaftet dort mit seiner Frau einen gemischten biologischen Betrieb mit Ackerbau, Ochsenmast und Legehennen.: BZ/Mursch-edlmayr