Wechsel an der Spitze der Kammer: Waldenberger zum Präsidenten gewählt

Franz Waldenberger aus Pennewang wurde vergangene Woche von der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich zum neuen Präsidenten gewählt und von Landeshauptmann Thomas Stelzer angelobt.

Ich bedanke mich für das mir entgegengebrachte große Vertrauen. Meine neue Aufgabe werde ich mit voller Energie und Einsatz mit euch gemeinsam im Interesse der oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern aufnehmen“, betonte Franz Waldenberger bei seiner Antrittsrede als neuer Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Der 52-jährige Landwirt aus Pennewang wurde vom Bauernbund nominiert und mit großer Mehrheit (sechs Gegenstimmen des UBV) von der Vollversammlung gewählt.

Sein Anspruch sei es, die gesamte Vielfalt der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft wirksam zu vertreten, daher gehe er mit großem Respekt an diese verantwortungsvolle Aufgabe heran: „Gleichzeitig werde ich die intensive Zusammenarbeit und Kooperation mit allen in der Vollversammlung vertretenen Wählergruppen suchen“, so der neugewählte Präsident, der von Landeshauptmann Thomas Stelzer angelobt wurde: „Franz Waldenberger ist nicht nur ein Fachmann und eine starke Stimme der heimischen Bäuerinnen und Bauern, er versteht es auch, gemeinsame Lösungen zu finden und Menschen zusammen zu führen. Das Land Oberösterreich ist ein verlässlicher Partner der Landwirtschaft und der heimischen Bauernfamilien“, betonte Stelzer, der sich auch bei der bisherigen Präsidentin und nunmehrigen Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger für ihren Einsatz an der Kammerspitze bedankte. Letztere streute ihrem Nachfolger zum Amtsantritt Rosen: „Mit Franz Waldenberger wurde eine fähige und dynamische Person mit Gestaltungskraft zum Präsidenten gewählt. Ich freue mich auf eine erfolgreiche und fruchtbare Zusammenarbeit“, so die Agrarlandesrätin, die selbst aus der Vollversammlung ausgeschieden ist. Neu angelobt wurden dafür die Kammerräte Margareta Hüthmair aus Desselbrunn sowie Johannes Höftberger aus Gaspoltshofen (an Stelle von Johannes Zehetner).

Quelle: BZ/mursch-edlmayr

Neues Bewusstsein für
Landwirtschaft schaffen

Waldenberger will ein neues Landwirtschaftsbewusstseins in der Gesellschaft schaffen und etablieren. Dazu müsse die agrarische Kommunikation mit der Bevölkerung weiter intensiviert werden. Im Hinblick auf den Green Deal steht für ihn außer Frage, dass „eine wirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft moderne Erzeugungs- und Produktionstechniken am aktuellen Stand der Wissenschaft benötigt.“Diese nütze nicht nur den bäuerlichen Betrieben, sondern komme auch Mensch, Tier und Umwelt zugute. Der zunehmende Einzug der Digitalisierung und der Einsatz von Robotern auf den heimischen bäuerlichen Betrieben leiste nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitserleichterung, sondern ermögliche die Sicherstellung eines höheren Tierwohls in der Nutztierhaltung bzw. eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Pflanzenproduktion. Gleichzeitig betonte der frisch gewählte Präsident, dass ein moderner Pflanzenschutz auch in Zukunft unverzichtbar sei, um weiterhin Lebensmittel in der bisherigen Menge und Qualität und damit zu angemessenen Preisen produzieren zu können.

Hohe Betriebsmittelkosten: Handel und EU gefordert

Ein zentrales Diskussionsthema in der Vollversammlung waren die gestiegenen Betriebsmittelkosten in der landwirtschaftlichen Produktion. Durch eine Resolution des OÖ Bauernbundes soll hier auch der Handel in die Pflicht genommen werden. „Wir fordern vor diesem Hintergrund vom Lebensmittelhandel vor allem deutliche Signale bei den Erzeugerpreisen für Milch, Fleisch und Eier sowie bei einer Reihe von verarbeiteten Lebensmitteln, um heimischen bäuerlichen Familienbetrieben auch mittel- und längerfristig eine positive Perspektive zu geben und faire Einkommen zu sichern“, so Waldenberger. Zudem fordert man von der EU-Kommission „die sofortige Rücknahme von EU-Antidumping-Zöllen bei Düngemitteln“, um so drohende Engpässe bei der Düngemittelversorgung im Frühjahr noch vermeiden zu können.
Ein weiterer Antrag des Bauernbundes wurde zum Thema nationale Biodiversitätsstrategie eingebracht. Die Übernahme der „ambitionierten“ EU-Zielsetzungen (Halbierung Pflanzenschutzmittel und 20-prozentige Reduktion der Düngemittel) ohne Berücksichtigung der in Österreich erbrachten Vorleistungen werden kritisch betrachtet und für nicht praktikabel erachtet. „Die Bäuerinnen und Bauern bekennen sich dann zur Erfüllung höherer Biodiversitätsanforderungen, wenn diese für die Betriebe auf freiwilliger Basis erfolgen und wirtschaftliche Nachteile finanziell voll abgegolten werden“, stellte der neue Landwirtschaftskammer-Präsident unmissverständlich klar.

- Bildquellen -

  • Grabmayr Stelzer Waldenberger Langer Weninger Dietachmair: BZ/mursch-edlmayr
  • Franz Waldenberger bei seiner Antrittsrede: „Mein Anspruch ist es, die gesamte Vielfalt der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft wirksam zu vertreten und den Strukturwandel zu bremsen.“: BZ/Mursch-Edlmayr
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