Der aktuelle Wassergüte-Jahresbericht des Landwirtschaftsministeriums (BMNT), der detailliert Einblick in die flächendeckenden Messprogramme der Jahre 2013 bis 2015 gibt, bescheinigt, dass die Qualitätsziele überwiegend eingehalten werden konnten. “Wir legen großen Wert darauf, die Wasserqualität konsequent zu beobachten und zu dokumentieren. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für den nachhaltigen Schutz der Umwelt und unserer Gewässer. Gemeinden und Bürger können aus den Ergebnissen wichtige Informationen für die lokale Wasserversorgung und natürlich auch für Freizeit und Tourismus am Wasser ableiten”, teilt Bundesministerin Elisabeth Köstinger mit.
Die umfangreichen Beobachtungsprogramme werden vom BMNT in enger Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und dem Umweltbundesamt umgesetzt. Neue Untersuchungen umfassen auch Pflanzenschutzmittelwirkstoffe im Grundwasser sowie in Flüssen und Seen. Alle Daten können online über das Wasserinformationssystem Austria (WISA – https://www.bmnt.gv.at/wasser/wisa.html) abgerufen werden.
Vorweg: Die Grundwasserqualität ist österreichweit gut. Mehrmals im Jahr werden Proben aus dem flächendeckenden Messnetz mit seinen 1982 Messstellen gezogen und auf 189 chemische Parameter untersucht. Dazu zählen Stickstoffverbindungen (Nitrat), Metalle wie Arsen und Nickel, leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe und Pestizide. Stellenweise werden in den landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen im Norden, Osten und Südosten Österreichs einzelne Schwellenwerte vor allem für Nitrat und Pestizide überschritten. In wenigen Gebieten treten gehäuft Überschreitungen auf, dort ist auch der gute Zustand nicht erreicht. Gefährdet sind in Bezug auf Nitrat etwa zehn Prozent der Messstellen und rund sechs Prozent beim Desethyl-Desisopropylatrazin, einem Abbauprodukt eines Pflanzenschutzmittels.
Um die Belastungen zu reduzieren, ist der sorgsame Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und Verbindungen wichtig. Maßnahmen zur Reduktion der Einträge sind eingeleitet. Die Wirksamkeit von Verbesserungsmaßnahmen kann zumeist nicht sofort nachgewiesen werden, da das Grundwasser oft sehr lange braucht, um sich zu erneuern.
Der Großteil der 71 Fließgewässermessstellen zeigt, dass die Richtwerte der allgemein physikalisch-chemischen Parameter (biologischer Sauerstoffbedarf, gelöster organischer Kohlenstoff, Orthophosphat, Nitrat und Chlorid) eingehalten werden. Überschreitungen gibt es unter anderem bei Orthophosphat (an zwölf Prozent der Messstellen) und bei gelöstem organischen Kohlenstoff (neun Prozent). Bezüglich des Nährstoffniveaus sind fast alle der untersuchten Seen in einem sehr guten beziehungsweise guten Zustand. AIZ
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