Was bringt Geschlechtergleichheit dem Wald?

In dem vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus finanziertem Projekt „Die Auswirkung von Gender Balance auf die Wertschöpfungskette Holz: Frauen in Führung und Management“ werden Frauen aus Führungspositionen innerhalb des waldbasierten Sektors zu ihren Werdegängen, Motivationen sowie hinderlichen beziehungsweise förderlichen Karrierefaktoren interviewt. Das Projekt unter der Leitung von Dr. Alice Ludvig von der Boku läuft planmäßig noch bis Ende November des heurigen Jahres, erste Ergebnisse sind indes bekannt.

Was auffällt ist laut Boku, dass die bisher interviewten Frauen starke, charismatische Persönlichkeiten sind, die andere mitreißen können und in ihren Karrieren sehr viel geleistet haben. Aus einer Geschlechterperspektive ergebe sich allerdings die Frage, was mit den übrigen potentiellen Kandidatinnen ist? Wo sind die Frauen geblieben, welche beispielsweise nicht über solche besonderen und starken Eigenschaften verfügen? „Es scheint so, als ob diese weiterhin nicht den derzeit vorherrschenden Vorstellungen von Erfolg und Unternehmertum entsprechen“, erläutert Ludvig, „diese Vorstellungen haben ganz bestimmte und leider oft unreflektierte Bilder und Zuschreibungen an Erfolg, Karriere und die Darstellung von Führungseigenschaften im Hintergrund“. Daher sei es schwierig, die Frauen-Anteile ausreichend zu erhöhen, obwohl die Unternehmerinnenzahlen laut EU-Statistiken leicht steigen.

Dr. Alice Ludvig wird das Projekt am 13. April bei der Forstfrauenkonferenz „Wald in Frauenhänden“ von 14:00-15:50 vorstellen.

https://forstfrauen.at/de/konferenz-2021/programm

Red. MS

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  • Frauen Im Forst 2 ID21740: agrarfoto.com
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