Ich mag den Frühling, denn in keiner anderen Jahreszeit spüren wir diese unbändige Kraft, die alles in der Natur wachsen und gedeihen lässt, so stark. Beim Bergbohnenkraut und beim Thymian haben sich bereits die ersten Blattknospen geöffnet. Bald erstrahlt der Kirschbaum wie ein einziges weißes Blütenmeer. Der kalte Winter ist also erfolgreich überwunden. Das Leben hat gesiegt. Wir Menschen sollten uns diesem Glücksgefühl hingeben. Wenn es uns gut geht, dürfen wir glücklich sein und sollten nicht daran denken, was alles passieren könnte. Mit unseren Zukunfts- ängsten bringen wir uns um so manchen Genuss. Gerade Kinder sollten wir in ihrem Vertrauen stärken, dass schluss- endlich alles gut wird. Manche denken: Wenn ich dies oder das erreicht habe oder wenn ich in Pension bin, dann werde ich endlich „leben“. Berufsalltag, Krisenzeiten, Krankheiten und Pflegezeiten sind auch Lebensabschnitte. Wenn es uns gelingt, in schwierigen Zeiten und unter widrigen Umständen jeden Tag aufs Neue den Blick auf die kleinen Glücksmomente zu lenken, macht uns das zufriedener und dankbarer. An welche drei positiven Erlebnisse während des Tages werde ich mich heute Abend bewusst erinnern? So hat z. B. die Begegnung mit dem Menschen, der so aufmerksam zugehört hat, einfach gut getan und war wertvoll für mich. Die Botschaft des Osterfestes: Wir sind von Gott geliebt. Wir dürfen immer wieder neu anfangen, aufstehen und weitergehen.
Diese Freude am Leben wünsche ich uns allen!
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