Im Innviertel ging es kürzlich rund, als über 300 Gäste der Einladung zum Sommergespräch mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig auf den Hof von Familie Hörandner in Geiersberg folgten.
„Ich kenne das Innviertel mit seinen innovativen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben gut und freue mich über junge Bäuerinnen und Bauern, die sich mit Zuversicht und Innovationsgeist herausfordernden Zeiten der Landwirtschaft stellen“, so der Minister, der die Pionierarbeit von Familie Hörandner im Bereich des modernen Milchviehbetriebes und der Verstromung von Holzhackgut lobte.
Unternehmergeist im Innviertel
Nach Übernahme des Hofes und beim Neubau des Liegebereichs für 60 Kühe legte der junge Landwirt größten Wert auf das Wohlbefinden seiner Tiere. Unter dem Begriff „Kuhkomfort“ stattete er alle Gänge mit Gummimatten aus und installierte eine automatische Einstreu für die Liegebuchten seiner Kühe. Mit einem Fütterungs- und Reinigungsroboter sowie einer Luftdusche mit frischem Wasser, die das Intervall je nach Außentemperatur steuert, wird ein optimales Klima im Stall erzeugt. Darüber hinaus errichtete Vater Wolfgang Hörandner als einer der ersten Pioniere bereits im Jahr 2010 eine Holzvergaseranlage mit einer Leistung von 30 Kilowattstunden (KWh) Strom und 70 KWh Abwärme, die am Betrieb für Heizung und Trocknung optimal eingesetzt werden kann.
„Tierwohl ist uns allen wichtig – den Bäuerinnen und Bauern ebenso wie den Konsumenten. Österreich gehört bereits zu den Ländern mit den höchsten Tierwohlstandards. Mit dem Beschluss des neuen Gesetzes-Pakets bauen wir unsere internationale Spitzenposition weiter aus. Gleichzeitig geben wir unseren bäuerli-chen Familienbetrieben damit Planungssicherheit“, betonte Totschnig beim Sommergespräch.
„Während andere Länder noch an Konzepten arbeiten, hat bei uns bereits die Auszahlung begonnen.“
Versorgung sicherstellen
Weiters habe die Lebensmittelversorgungssicherheit für den Minister höchste Priorität: „Das geht nur mit unseren Bäuerinnen und Bauern. Denn sie sind es, die täglich das Essen auf unsere Teller bringen – auch in Krisenzeiten.“ Gleichzeitig verwies Totschnig auf die weiteren Entlastungspakete der Bundesregierung. „Ich darf an die ökosoziale Steuerreform erinnern, die jetzt zu wirken beginnt, an die Entlastungspakete vom Frühjahr und das 28 Milliarden Euro Anti-Teuerungspaket.“
GAP 2023: Vorne mit dabei
Als „Zukunftsprogramm für unsere Bäuerinnen und Bauern“ bezeichnet Totschnig außerdem die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2023: „Mit 35 Millionen Euro zusätzlich stehen künftig sogar mehr Mittel in der gesamten Periode zur Verfügung und damit 1,8 Milliarden Euro pro Jahr. Wir erwarten demnächst die Genehmigung der EU-Kommission für unseren GAP-Strategieplan. Österreich gehört damit zu ersten Ländern,
die in Umsetzung gehen. Mit einem Anstieg der Mittel für das Umwelt-programm können wir auch in Zu-kunft gezielten Umwelt- und Naturschutz fördern. Ich hoffe, dass sich viele Bäuerinnen und Bauern betei-ligen.“
Breitband, Photovoltaik und Co.
Darüber hinaus informierten Nationalrat und Bürgermeister Manfred Hofinger, Bezirksbäuerin Monika Rendl, Bauernbund-Bezirksobmann, Josef Diermayer und Breitband-Oberösterreich-Geschäftsführer Martin Wachutka in einer Gesprächsrunde über aktuelle Entwicklungen in der Region.
Dabei sei die Erschließung der Häuser und Höfe in den Bezirken Ried im Innkreis und Schärding mit Glasfaseranschlüssen für die ländliche Entwicklung essentiell. „Homeoffice, Onlineunterricht, Updates, Anträge oder Fernwartungen von Melkrobotern oder Fütterungsautomaten sind heute alltäglich. Wir bekennen uns zur ländlichen Region und schaffen Infrastruktur am Land“, betonte Hofinger.
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- Lukas, Josef, BM, Hofinger DSC 0006 Bearb: Foto: oö. Bauernbund \ Seiringer