Biogas aus Bauernhand für sichere Versorgung

Bäuerliche Biogasbetreiber sichern die Stromversorgung vieler Haushalte und rücken nun immer mehr ins Zentrum einer sicheren Versorgung. Europa-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer hat bei ihrer Tour durch den Bezirk Gries-kirchen einen Betrieb besucht.

Zu Gast im Bezirk Grieskirchen: Simone Schmiedtbauer (m.) mit Rudolf Wagner, Annemarie Heigl, Wolfgang Wallner, Martin Dammayr, Daniela Burgstaller und Peter Oberlehner

Die Erzeugung von Biogas durch unsere Bäuerinnen und Bauern zeigt auf, dass wir eine Alternative zu den fossilen Rohstoffen haben, die durch Krieg, die Marktverwerfungen und Abhängigkeiten viele Betriebe und private Personen in große Schwierigkeiten bringen“, so Simone Schmiedtbauer bei ihrem Besuch am Betrieb von Alfons und Elisabeth
Humer in Michaelnbach. Sie produzieren mit der hofeigenen Biogas-
anlage Strom für 1200 Haushalte. Im 2200 Kubikmeter großen Fermenter, der am Betrieb beschickt wird, erfolgt die Gärung und Gasbildung für die 500 KW-Anlage inzwischen mit 70 Prozent Bioabfällen und 30 Prozent Biomasse. Die Abwärme der Biogasanlage wird das gesamte Jahr zur Trocknung und Palettierung von biologischem Dünger eingesetzt. 

Rechtssicherheit für Betreiber und Abnehmer gefordert

„Künftig sollen unsere Biogasanlagen direkt in das Ferngasnetz einspeisen beziehungsweise direkt an Firmen liefern. Es fehlen aber noch die notwendigen Verordnungen dazu. Bevor solche Investitionsschritte umgesetzt werden können, muss für jeden Biogasbetreiber und -abnehmer die Rechtssicherheit gegeben sein“, betonte Bauernbund-Bezirksobmann Martin Dammayr. Die heimische Land- und Forstwirtschaft habe das Know-how und die Ressourcen, um Österreich in eine nachhaltige, ökologische Energiewende zu führen. „Wir fordern eine rasche Umsetzung der gesteckten Ziele und Rahmenbedingungen, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu minimieren“, so Dammayr.

Auch ein Besuch bei Kathrin und Christoph Rott in Pötting stand auf dem Programm. Sie betreiben eine Indoor-Fischzuchtanlage und vermarkten unter dem Namen „Hoffisch“. „Wo sich früher Schweine tummelten, züchten wir heute Welse“, erläutert Christoph Rott. Verkauft werde an gute Gastronomiebetriebe und auf verschiedenen Bauernmärkten. „Der Wels ist ein hervorragender Speisefisch, das Filet eignet sich sehr gut zum Braten, Grillen oder Dünsten, ist ohne Haut und hat keine Gräten“, schwärmt der Betriebsführer. Größten Wert legt er auf Wasserqualität und seine Biofilteranlage, die mittels spezieller Bakterien das Wasser wieder reinigt. Neben dem biologisch aufbereiteten Wasser werden täglich etwa 2000 Liter Frischwasser zugeführt. Für die Direktvermarktung zubereitet werden die Fische in den eigenen Schlacht- und Zerlegungsräumlichkeiten. 

Quelle: OÖ Bauernbund
Besichtigung der Biogasanlage der Familie Humer in Michaelnbach

EU-Standards auch für Nicht-EU-Produzenten 

Ihren Ausklang fand die Bezirkstour beim abendlichen Bauernbund-Sommergespräch, bei dem Schmiedtbauer auch über ihre Aufgaben als Abgeordnete im Europäischen Parlament informierte. „Gleiche Produktionsstandards für Importprodukte – das verlangen die heimischen Landwirte, und das haben sie verdient. Unsere strengen Vorgaben und Auflagen dürfen nicht zu einem einseitigen Belastungspaket werden. Zu einer ehrlich gemeinten Umsetzung des EU-Green-Deals gehört, dass Brüssel die EU-Standards auch von Nicht-EU-Produzenten einfordert. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und verhilft dem regionalen Ansatz  zum Durchbruch“, erläuterte sie. 

- Bildquellen -

  • : OÖ Bauernbund
  • Gruppe Schmiedtbauer Pötting DSC 0128: Foto: OÖ Bauernbund
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