Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.
Der Erfolg der Bauernbündler kam selbst für viele Eingeweihte und Beobachter überraschend, weil schneller als erhofft oder erwartet. Mit der nötigen Selbstsicherheit, basierend auf überzeugender Argumentation, gezielter Taktik sowie unbeirrter Beharrlichkeit hat allen voran Niederösterreichs Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf (als derzeit Vorsitzender der Landesagrarreferenten-konferenz) ein politisches Zeitfenster genutzt und der wiederholten Forderung vieler Bauern nach Entlastung bei den Agrardieselkosten zum Durchbruch verholfen. Das von der Bundesregierung abgesegnete 300-Millionen-Euro-Paket (auch für Investitionen in mehr Tierwohl) kann von den ÖVP-Bauernvertretern zu Recht als erneute Botschaft an die Landwirte propagiert werden, wer sie in schwierigen Zeiten vertritt, sich besonders für sie stark macht.
Derweil verhöhnen andere, die sich gerne den Bauern anbiedern, eine Sparte, in der gerade diese seit vielen Jahren zu den Vorreitern zählen. So ortet die FPÖ derzeit im EU-Wahlkampf auf ihren Plakaten einen sich aus ihrer Sicht verbreitenden „Öko-Kommunismus“ mittels Windrad (neben anderen, wirklich jenseitigen Trigger-Wortbildern).
Windkraftanlagen stehen wie kaum ein anderes Bild für erneuerbare Energien. Bei der Forcierung ebensolcher aus Biomasse, Biogas, Sonnenkraft oder eben auch mittels Wind waren die Landwirte von Anfang an mit dabei. Um fossiles Öl oder Gas zurückzudrängen, als eine Antwort auf den Klimawandel und um Österreichs Energieabhängigkeit von autokratisch regierten Ländern zurückzudrängen.
Für die Blauen sind sie also Öko-Kommunisten. Darüber kann man wohl nur in Russland herzhaft lachen.