Traxl: „Ich möchte aufzeigen, dass auch wir Frauen eine starke Stimme haben“

Jaqueline Traxl ist Landesleiterin der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März spricht sie im Interview über die Rolle der Bäuerinnen und Jungbäuerinnen.

BZ: Was bedeutet es für dich, eine Frau in der Landwirtschaft zu sein?

TRAXL: Ich weiß gar nicht, ob mich die Menschen als Frau in der Landwirtschaft sehen. Da stellt sich die Frage ab wann wird man so betrachtet? Ich weiß auf alle Fälle, was ich bewirken will und für was ich einstehe als Frau mit bäuerlichen Wurzeln. Ich möchte Bewusstsein schaffen, wie wichtig die Landwirtschaft für die ganze Gesellschaft ist, ermutigen, Neues zu gestalten und auszuprobieren und aufzeigen, dass auch wir Frauen eine starke Stimme haben.

 Wie siehst du die Rolle der Bäuerin?

In vielen Gesellschaften gibt es die traditionellen Rollenbilder, die Frauen in der Landwirtschaft auf bestimmte Aufgabenbereiche wie Hauswirtschaft oder kleinere Gartenarbeiten beschränken oder gar auf ihr Aussehen. Daher kämpfen unsere Bäuerinnen mit Vorurteilen und auch gewissen Erwartungen. Ich bin der Meinung, dass man keine Frau in ein bestimmtes Rollenbild stecken kann. Jede Frau hat ihre Stärken und ich weiß genau, dass wir eine Bandbreite von tollen Eigenschaften, die in der Landwirtschaft von Vorteil sind, haben. Ich sehe viele starke Frauen, die tagtäglich ihre Arbeit mit viel Herzblut und Leidenschaft machen.

Wie hat sich die Rolle der Jungbäuerinnen in den letzten Jahrzehnten gewandelt? 

Ich denke, die Gesellschaft hat sich geändert. Durch dieses Umdenken hat man als junge Frau viel mehr Möglichkeiten und Chancen, vor allem im Bereich der Ausbildung und Weiterbildung – und auch mehr Mitspracherecht. 

Früher undenkbar, wenn ich an die Erzählungen meiner Oma denke, sie hatten sehr viele Einschränkungen als Frau. An eine annähernde Gleichberechtigung war nicht zu denken. Die letzten Jahre hat sich schon viel getan und das ist auch gut so. Es gibt natürlich immer noch Themen, in denen wir weniger wahrgenommen werden, aber ich kenne sehr viele Jungbäuerinnen, die ihre Arbeit in der Landwirtschaft perfekt meistern und für mich eine Vorbildfunktion haben und wahre Powerfrauen sind.

Als Landesleiterin der TJB/LJ bist du täglich im Kontakt mit jungen, engagierten Bäuerinnen. Was möchtest du ihnen gerne mitgeben?

Ich möchte ihnen viel Kraft und Mut mitgeben, sie sollen die Freude und die Leidenschaft an ihrer Arbeit nie verlieren und natürlich weiterhin motiviert und engagiert in die Zukunft blicken. Ich wünsche ihnen viel Glück und gutes Gelingen für ihre Vorhaben. 07

- Bildquellen -

  • Jaqueline Traxl: TJB/LJ
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AUTORRed. HP
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