Die EU-Kommission hatte unlängst angekündigt, eine neue Phase im Umgang mit dem Wolf einleiten zu wollen. Um einen Überblick zur Situation in den einzelnen Mitgliedstaaten zu bekommen, sollten diese offizielle Stellungnahmen an die Kommission schicken. Auch war es betroffenen Bäuerinnen und Bauern möglich, ihre eigenen Erfahrungen nach Brüssel zu schicken.
Österreichs Landwirtschaftsministerium (BML) begrüßt diese Vorgehensweise in seiner Stellungnahme, welche am 22. September versandt wurde, ausdrücklich: Die Rückkehr und Ausbreitung des Wolfs betreffe mittlerweile ganz Europa und sei in vielfältiger Weise zu einer echten Gefahr geworden. „Um die damit einhergehenden Herausforderungen bewältigen zu können, bedarf es einer Lösung auf EU-Ebene. Die Möglichkeiten in den jetzt geltenden EU-Regeln sind nicht ausreichend“, so Minister Norbert Totschnig.
Lob und Tadel für Brüssel
Österreich sei mit einer Bevölkerungsdichte von 108 Einwohnern/km2 flächendeckend besiedelt und weise entgegen dem globalen Trend einen rückläufigen Urbanisierungsgrad auf, heißt es in der Stellungnahme. Auch geht man darin gezielt auf die Bedeutung der Alm- und Weidewirtschaft hierzulande ein. Die steigenden Risszahlen würden die Perspektive für Betriebe, die auf die Alm- und Weidewirtschaft angewiesen sind, massiv einschränken. „Das führt immer öfter zu vorzeitigem Almabtrieb oder gar zur Aufgabe der Bewirtschaftung“, so Totschnig. Jetzt ist Brüssel am Zug, die Forderung aus Österreich und anderen EU-Ländern nach einer Neubewertung des Schutzstatus für den Wolf in Europa umzusetzen.
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