Dem Obmann des Wiener Bauernbunds, Norbert Walter, zufolge ist eine
Entlastungsoffensive bei Strom- und Lohnnebenkosten notwendig. So fordert Walter ein flexibles Strompreismodell, das auf die Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern eingehe, sowie alle preislichen Möglichkeiten, die der Strommarkt hergibt, nützt, um die Landwirtschaft, den Gartenbau und den Weinbau zu entlasten. „Zudem brauchen solche Tarifmodelle auch eine entsprechende Sicherheits- und Verlässlichkeitskomponente“, fordert LK Wien-Präsident Norbert Walter.

Senkung der Lohnnebenkosten ist dringend notwendig

Im internationalen Vergleich haben österreichische Betriebe sehr hohe Lohnnebenkosten. „Gerade die Stadtlandwirtschaft mit ihrem vergleichsweise hohen Fremdarbeitskräfteanteil bekommt es negativ zu spüren, wenn eine Arbeitskraft dem Betrieb deutlich mehr als beispielsweise in Deutschland kostet, die selbe Arbeitskraft aber netto weniger verdient als im Nachbarland. Das muss dringend geändert werden“, erklärte LK Wien-Direktor Robert Fitzthum.

Quelle: LK Wien
Walter fordert Entlastung auch für Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau.
Nachhaltige Lösung für den Energiebedarf im Gartenbau

Um die Landwirtschaft in einer Großstadt unabhängiger von fossiler Energie zu machen, braucht es eine nachhaltige Lösung der Energiefrage. Dies könne nur gemeinsam mit allen Verantwortlichen in Bund und Land Wien gehen, so Walter und betonte: „Ein erster Schritt muss ein neuer Stromtarif sein, der flexibel die Anforderungen der einzelnen Betriebe berücksichtigt und für diese verlässlich und leistbar ist. In weiteren Schritten gilt es alle Möglichkeiten zu nutzen, auf nachhaltige Systeme, wie Biomasse oder Geothermie umzustellen. Dazu brauchen wir aber eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten, auch in der Stadt Wien. Unsere Betriebe sind dazu bereit.“

Plädoyer für mehr Konsumpatriotismus

Unsere Produzenten stehen verstärkt unter dem internationalen Wettbewerbsdruck. Um auf dem Markt bestehen zu können ist eine Kostenentlastung nötig. Anhand eines Beispiels erklärte Fitzthum: „Wir haben uns in Wien auch einem ständig wachsenden Anteil an biologischer Produktion verschrieben. Aber der Biolandbau verlangt mehr Handarbeit, also noch mehr Fremdarbeitskräfte. Damit die Vision Bio in Wien nicht nur auf dem Papier existiert, müssen die Bedingungen passen. Und eine dieser Bedingungen sind die Lohnnebenkosten. Diese müssen rasch runter, wollen wir gemeinsam unser Ziel erreichen.“

Schon gelesen?

Niederösterreich braucht einen Agrartarif bei Strom

Enorme Produktionskosten: Teure Energie legt Gemüseproduktion lahm

Wiederholter Appell an Wien: Energiefrage muss rasch gelöst werden

- Bildquellen -

  • Norbert Walter: LK Wien
  • Glashaus Wien: karinnussbaumer.com
- Werbung -
AUTORArtur Riegler
Vorheriger ArtikelEnergieVision23: Erfolgreicher Auftakt für Veranstaltungsreihe von Forum Land und Wirtschaftsbund Osttirol
Nächster ArtikelMit Direktsaat Wasser “konservieren”