Angeschoben von festen Tendenzen von der Sojabohne und speziell vom Sojaschrot konnte der Raps ab Mitte Februar eine freundliche Tendenz verzeichnen. Diese endete jedoch am Monatsultimo in einem Höchststand auf Schlusskursbasis von 360,50 €/to und ging im Anschluss steil wieder bergab.
Raps nur kurzfristig im Hoch
In der Summe bedeutet dies im Verlauf der letzten vier Wochen für den Raps ein Minus von jeweils knapp 4 € auf 346,25 €/to für den Fronttermin Mai, respektive auf 344,25 €/to für den neuerntigen Termin August.
In einer ersten Schätzung zur kommenden Ernte veranschlagt der Verein der Getreidehändler in Europa, Coceral, die EU-Rapsproduktion auf 22,0 Mio to und damit geringfügig über dem Vorjahr (21,9 Mio to). Eine größere Ernte erwartet Coceral dabei für Deutschland (4,6 Mio to vs. 4,3 Mio to), Tschechien (1,34 Mio to vs. 1,14 Mio to) und Rumänien (2,06 Mio to vs. 1,94 Mio to), während für Großbritannien und Polen ein Rückgang um 0,1 Mio to auf 2,1 Mio to respektive um 0,2 Mio to auf 2,5 Mio to erwartet wird. Die Ernte in Frankreich liegt mit 5,4 Mio to auf Vorjahresniveau.
Die Sonnenblumenerzeugung der EU-28 soll um 0,5 Mio to auf 8,6 Mio to zurückgehen, während die Sojabohnenproduktion 2018 um gut 350.000 to auf knapp 3,0 Mio to anwachsen soll.
Das französische Analystenhaus Tallage reduzierte in seinem Stratégie Grains Ölsaatenreport die EU-Rapsernte 2018 von zuvor 22,78 Mio to auf nunmehr 22,66 Mio to aufgrund einer Reduzierung der Anbaufläche. Der Ertrag wird unverändert auf 3,38 to/ha (Vorjahr: 3,28 to/ha) veranschlagt.
Die EU-Kommission veranschlagte in einer ersten Einschätzung Ende Februar die Anbaufläche für die EU-Rapsernte 2018 auf 6,81 Mio ha, ein Plus von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ernte wird auf 22,8 Mio to taxiert, ein Plus von 4,5 % gegenüber 2017.
Quelle: www.ks-agar.deMahlweizen mit leichten Zugewinnen
Auch der Weizen an der Euronext konnte Mitte Februar aus der bestehenden, im Kern leicht freundlichen, Seitwärtstendenz heraus an der festen Stimmung der CBoT-Notierungen partizipieren. Bis zum 01. März befestigte sich der Kurs des neuen Leittermins Mai bis knapp an die Marke von 170 €/to, um im Anschluss eine steile Korrektur verbuchen zu müssen. Mit aktuell 163,25 €/to notiert der Mai damit um 1,50 € über dem Niveau unseres letzten Berichts. Die neue Ernte (Termin September) gewinnt im gleichen Zeitraum gut 2 € auf 169,25 €/to.
Coceral veranschlagt die Weichweizenernte 2018 der EU-28 in seiner ersten Prognose auf 140,5 Mio to, ein Minus von 1,0 Mio to gegenüber dem Vorjahr. Auch hier liegt die französische Ernte auf Vorjahresniveau, in diesem Fall bei 36,6 Mio to. Auch für Deutschland und Großbritannien wird eine unveränderte Produktion von 24,4 Mio to respektive 14,9 Mio to erwartet. Für Polen und Rumänien wird ein Rückgang um 0,8 Mio to auf 10,5 Mio to beziehungsweise um 0,1 Mio to auf 8,5 Mio to erwartet, während die tschechische Ernte mit 5,4 Mio to um 0,7 Mio to größer als in 2017 ausfallen soll.
In ihrer ersten Bilanz zum Wirtschaftsjahr 2018/19 taxiert die EU-Kommission die Weichweizenproduktion auf 140,0 Mio to aufgrund eines Rückgangs der Anbaufläche um 1,7 % auf 23,0 Mio to.
Der Binnenverbrauch wird mit 118,4 Mio to um 1,7 Mio to höher als in der laufenden Saison angesetzt, wobei der Futterverbrauch mit 53,8 Mio to um 1,6 Mio to höher ausfällt. Die erste Prognose bezüglich der Exporte liegt bei 25,3 Mio to.
In der Bilanz 2017/18 erfolgte eine erneute Aufwärtskorrektur der Ernte um 160.000 to auf 141,6 Mio to (Vorjahr: 133,9 Mio to). Eine weitere drastische Abwärtskorrektur erfuhren die Exporte, welche um 1,5 Mio to auf 24,0 Mio to zurückgestuft wurden. Damit wird nun das schlechte Vorjahresergebnis in einer Größenordnung von 25,2 Mio to nochmals deutlich unterschritten. Nicht, dass wir diesen Schritt aufgrund des Verlaufes der Exportkampagne in Frage stellen würden. Aber dies wären die niedrigsten Exporte der EU seit dem Wirtschaftsjahr 2012/13 (20,3 Mio to bei einer EU-Erzeugung von 124,0 Mio to).
Quelle: www.ks-agrar.deMais weiterhin in freundlicher Strömung
Mit etwas Zeitverzögerung konnten auch die Maisnotierungen an der Euronext sich der freundlichen Tendenz anschließen. Jedoch erfolgte hier keine Gegenbewegung, sondern vielmehr eine Konsolidierung auf dem neuen Niveau. Dies bedeutet für den Fronttermin Mai ein Plus von 3,50 € auf 163,50 €/to gegenüber dem letzten Bericht von vor vier Wochen. Die neue Ernte (Termin November) kann 2,25 € zulegen auf 168,25 €/to.
Die EU-Maisernte 2018 taxiert Coceral auf 61,8 Mio to, ein Plus von 0,9 Mio to im Vergleich zum Vorjahr. Größere Produktionsmengen erwartet man dabei für Rumänien (Plus 0,2 Mio to auf 9,85 Mio to), Ungarn (Plus 0,5 Mio to auf 7,35 Mio to), Italien (Plus 0,3 Mio to auf 6,11 Mio to) und in Deutschland (Plus 0,1 Mio to auf 4,50 Mio to), während die französische Ernte mit 13,82 Mio to um 0,7 Mio to kleiner als in 2017 erwartet wird.
Die EU-Kommission veranschlagt die EU-Maisernte 2018 mit 63,9 Mio to um 1,3 Mio to niedriger als in der laufenden Kampagne, trotz einer erwarteten Ausweitung der Anbaufläche um 1,6 % auf 8,5 Mio ha. Da auch die Importe in 2018/19 mit 13,2 Mio to um 1,3 Mio to niedriger angesetzt wurden, schlägt sich der Verbrauch in einer Größenordnung von 75,8 Mio to (Plus 0,9 Mio to gegenüber 2017/18) und Exporte in Höhe von 2,6 Mio to in einem Bestandsabbau nieder. Der Endbestand wird auf 19,9 Mio to taxiert.
- Bildquellen -
- 1811 Weizen: www.ks-agar.de
- 1811 Mais: www.ks-agrar.de
- 1811 Raps: www.ks-agrar.de