In unserem letzten Marktbericht von Anfang Dezember hatten wir uns für den Raps eine Bodenbildung auf dem damaligen Niveau von knapp unter 370 €/to erhofft. Diese konnte sich leider nicht einstellen. Der Markt sackte bis Ende Dezember ab bis auf unter 350 €/to. Der tiefste Schlusskurs wurde am 29.12.17 mit 347,75 €/to markiert.
Raps verlor deutlich
Zum Jahresbeginn erfolgte dann zunächst kurzfristig eine steile Aufwärtsbewegung, welcher jedoch schnell die Luft ausging. Mit einem Schlusskurs am Freitag von 352,75 €/to verliert der Fronttermin Februar damit seit unserem letzten Bericht 14 €. Der Folgetermin Mai notiert bei 354,00 €/to.
Die EU-Kommission erhöhte Ende Dezember die Rapsernte in der EU-28 von zuvor 21,7 Mio to auf 21,8 Mio to (Vorjahr: 20,1 Mio to). Die EU-Sonnenblumenerzeugung wurde nochmals angehoben, und zwar leicht von 10,2 Mio to auf 10,3 Mio to (Vorjahr: 8,7 Mio to). Dieser Prognose liegt ein Rekord-Hektarertrag von 2,3 to/ha (Vorjahr: 2,1 to/ha) zugrunde. Ebenfalls erfolgte eine Erhöhung der Sojabohnenproduktion der EU-28, und zwar um 0,1 Mio to auf nunmehr 2,80 Mio to (Vorjahr: 2,48 Mio to).
Coceral veranschlagte in seinem Dezember-Bericht die EU-Rapsernte auf 21,9 Mio to (Vorjahr: 20,5 Mio to).
Auf der EU-Agricultural Outlook Conference Mitte Dezember hat die EU-Kommission einen deutlichen Rückgang er EU-Rapsproduktion bis zum Jahr 2030/31 aufgrund eines Rückgangs der Anbaufläche von 6,5 Mio ha im Durchschnitt der letzten fünf Jahre auf nur noch 6 Mio ha. Dies wird mit dem hohen Unsicherheitsfaktor für die Rapsnachfrage begründet, beispielsweise bei der Biodieselproduktion.
Quelle: www.ks-agrar.deNeues Kontrakttief bei Weizen
Der Weizen an der Euronext verzeichnete auch im Dezember keine wesentliche Bewegung. Bezeichnet dafür ist die Tatsache, dass über den ganzen Monat hinweg nicht ein Mal eine Tages-Veränderung von 1 € oder mehr beim Leittermin März verzeichnet wurde.
Der Jahreswechsel brachte dann wie im Rapsmarkt eine leicht freundliche Tendenz, welche jedoch auch hier keinen langen Atem hatte. Der USDA-Report am Freitag brachte mit dem Druck auf die US-Notierungen dann für die Euronext ein neues Kontrakttief von 157,25 €/to, womit gegenüber unserem letzten Bericht knapp 5 € abgegeben wurden.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer reduzierte den dritten Monat in Folge in einem weiteren Schritt seine Prognose der französischen Weizenexporte in Drittländer von 9,5 Mio to auf 9,3 Mio to (Vorjahr: 4,97 Mio to) und stellte weitere Kürzungen in den kommenden Monaten in Aussicht aufgrund der starken Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion. Jedoch biete die hohe Qualität der diesjährigen französischen Weizenernte bessere Exportchancen innerhalb der EU, da die geforderten Qualitäten nicht im sonst üblichen Maße in Deutschland und dem Baltikum zur Verfügung stehen.
Nachdem die EU-Kommission im Vormonat die EU-Weichweizenernte um 1,0 Mio to angehoben hatte, erfolgte nun die Korrektur. Die Ernte wurde um 0,5 Mio to auf 142,0 Mio to zurückgestuft (Vorjahr: 133,9 Mio to). Die Importprognose wurde um zusätzliche 0,4 Mio to auf 2,9 Mio to (Vorjahr: 3,3 Mio to) nach unten korrigiert. Auf der Gegenseite erfolgte eine leichte Abwärtskorrektur beim Binnenverbrauch um 0,1 Mio to auf 116,2 Mio to (Vorjahr: 116,6 Mio to). Aufgrund des bisherigen Verlaufes der Vermarktungskampagne reduzierte die Kommission die Exportprognose um 1,0 Mio to auf 26,0 Mio to (Vorjahr: 25,1 Mio to). Um selbst diese reduzierte Zielvorgabe erfüllen zu können, wären nach wie vor deutliche Steigerungen bei den Exporten notwendig. Nach der Hälfte des Wirtschaftsjahres addierten sich die Ausfuhren auf rund 11,0 Mio to (inklusive Mehl).
Coceral veranschlagte in seinem Dezember-Bericht die EU-Weizenernte auf 142,0 Mio to (Vorjahr: 135,5 Mio to). Stratégie Grains liegt mit seiner Schätzung von 142,4 Mio to (Vorjahr: 135,7 Mio to) knapp darüber.
Quelle: www.ks-agrar.deMais kräftig unter Druck
Auch die Maisnotierungen an der Euronext taten über den Dezember hinweg auf der Stelle. Die letzten beiden Handelstage brachten zuletzt kräftigen Druck auf den Markt. Der Fronttermin März verliert damit seit unserem letzten Bericht 3,25 € auf 155,50 €/to.
In einem weiteren Schritt erhöhte die EU-Kommission die EU-Maisernte 2017/18 um nochmals 2,4 Mio to auf nunmehr 64,6 Mio to (Vorjahr: 62,8 Mio to). Dadurch erfolgte eine Abwärtskorrektur beim Importbedarf um 2,0 Mio to auf 13,0 Mio to (Vorjahr: 13,6 Mio to). Während die Verbrauchszahlen unverändert blieben, erfolgte eine Abwärtskorrektur bei den Exporten um 0,5 Mio to auf 1,5 Mio to (Vorjahr: 2,6 Mio to). In der Summe führen die Veränderungen zu einer Erhöhung des Endbestandes um 1,0 Mio to auf 18,4 Mio to (Vorjahr: 17,6 Mio to).
Coceral veranschlagte in seinem Dezember-Bericht die EU-Maisernte auf 61,4 Mio to (Vorjahr: 60,8 Mio to). Stratégie Grains liegt mit seiner Schätzung von 59,2 Mio to (Vorjahr: 59,9 Mio to) deutlich darunter.
- Bildquellen -
- 1803 Weizen: www.ks-agrar.de
- 1803 Mais: www.ks-agrar.de
- 1803 Raps: www.ks-agrar.de