Die Rapsnotierungen an der Euronext verzeichneten einen lebhaften Handelsmonat. Anfang November ging der Rapskontrakt nach einer mehrmonatigen Seitwärtstendenz in eine steile Aufwärtsbewegung über. Der Zenith war am 9. November mit einem Schlusskurs von 383,25 Euro/t erreicht. Anschließend ging es rasant bergab, sodass sogar das untere Ende der zuvor bestehenden Seitwärtsbewegung unterschritten wurde. Derzeit scheint sich auf dem neuen Niveau eine Bodenbildung abzuzeichnen. Der Fronttermin Februar verlor binnen Monatsfrist 13 Euro auf 366,75 Euro/t.
Rapskurse unter Einfluss der Palmölnotierungen
Indien verdoppelte Anfang Dezember den Einfuhrzoll für rohes Palmöl von 15 auf 30 % und erhöhte die Importtaxe für raffiniertes Palmöl von 25 auf 40 %. Dies sorgte für Druck auf die Palmölnotierungen, welchem sich auch der Raps nicht entziehen konnte.
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) veranschlagte die globale Palmölproduktion zuletzt auf 66,9 Mio. t (Vorjahr: 62,3 Mio. t). Die Importe Indiens, des wichtigsten Importeurs global, erhöhte das Ministerium von zuvor 9,4 Mio. t auf 9,5 Mio. t (Vorjahr: 9,15 Mio. t).
Gemäß Angaben des britischen AHDB (Agriculture and Horticulture Development Board) steigt die Anbaufläche für die britische Rapsernte 2018 um 9,0 % auf 616.000 ha. Damit endet eine fünfjährige Phase der rückläufigen Anbauflächen.
Das ukrainische Agrarministerium veranschlagt die kürzlich abgeschlossene, heimische Sonnenblumenernte auf 11,9 Mio. t, ein Minus von 11,0 % gegenüber dem Vorjahr. Der durchschnittliche Hektarertrag fiel von 2,27 t/ha im Vorjahr auf 2,01 t/ha.
Der Hunger Chinas nach Rapssaat wächst weiter an. In den bisher dokumentierten zehn Monaten des Kalenderjahres addieren sich diese auf 3,96 Mio. t, ein Plus von 31,2 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das USDA taxierte die chinesischen Rapsimporte in 2017/18 zuletzt im November-Report auf 4,3 Mio. t (2016/17: 4,26 Mio. t). Im jüngsten MARS-Bulletin nahm die EU-Kommission bezüglich des durchschnittlichen Rapsertrages keinerlei Änderung mehr vor. Dieser wird mit 3,25 t/ha um 5,9 % höher als im Vorjahr eingestuft.
Quelle: www.ks-agrar.deMahlweizennotierungen bröckelten weiter ab
Die Notierungen für den Mahlweizen an der Euronext bröckelten über den November hinweg weiter ab und konnten erst zum Monatsende eine Bodenbildung verzeichnen. Der Dezember-Kontrakt befindet sich in der Abwicklung. Er wird noch bis zum 11. Dezember aufgerufen. Er notiert mit 159,50 Euro/t im Monatsabstand um 2,50 Euro niedriger. Der neue Leittermin März verlor gegenüber dem Vormonat 4,75 Euro auf 162,00 Euro/t.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer reduzierte seine Prognose der französischen Weizenexporte in Drittländer um 0,3 Mio. t auf 9,9 Mio. t. Trotz des bislang schleppenden Tempos der Verladungen (zum Stichtag 28. Nov. addieren sich gemäß Angaben der EU-Kommission die Drittlandsexporte Frankreichs auf 2,59 Mio. t) glaubt FAM weiter an die Chancen für den französischen Weizen. FAM verwies ausdrücklich darauf, dass Frankreich den Löwenanteil seiner Exporte oft erst in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres abwickelt, sodass mit einer Verbesserung der derzeitigen Situation gerechnet wird.
Im Kielwasser des taktangebenden Weizenmarktes verzeichnet auch der Mais eine leicht rückläufige Tendenz. Der Fronttermin Jänner notiert aktuell mit 153,75 Euro/t um gut drei Euro unter dem Vergleichswert von vor vier Wochen.
Quelle: www.ks-agrar.deMais im Kielwasser von Weizen leicht rückläufig
Die Prognoseeinheit der EU-Kommission erhöhte im MARS-Bulletin November in der letzten Woche den durchschnittlichen Hektarertrag der diesjährigen EU-Maisernte leicht von 6,91 t/ha auf nunmehr 6,92 t/ha. Damit wird der Vorjahreswert um 3,2 % verfehlt, der Durchschnitt der letzten fünf Jahre aber knapp um 0,3 % übertroffen.
Die Maisimporte der EU-28 erreichen gemäß Angaben der EU-Kommission bis Ende November ein Gesamtvolumen von 5,84 Mio. t. Dies entspricht einer Steigerung von 59 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Von der Gesamtmenge entfallen 2,40 Mio. t auf Spanien, 1,09 Mio. t auf die Niederlande, 736.000 t auf Portugal, 509.000 t auf Italien und 355.000 t auf Großbritannien.
Mit 3,33 Mio. t ist Brasilien wichtigster Lieferant für Mais in die EU-28 (56,9 %), vor der Ukraine mit 1,60 Mio. t (27,3 %), den USA mit 339.000 t (5,8 %), Kanada mit 139.000 t (2,4 %) und Serbien mit 123.000 t (2,1 %).
Stratégie Grains erhöhte Mitte des Monats die EU-Maisernte um 0,3 Mio. t auf 59,3 Mio. t (Vorjahr: 59,9 Mio. t), darunter die französische Erzeugung um 0,18 Mio. t auf 14,34 Mio. t (Vorjahr: 11,93 Mio. t) und die ungarische um 0,1 Mio. t auf 6,86 Mio. t (Vorjahr: 8,73 Mio. t).
- Bildquellen -
- 1749 Weizen Web: www.ks-agrar.de
- 1749 Mais Web: www.ks-agrar.de
- 1749 Raps Web: www.ks-agrar.de