Syngenta, einer der weltweit führenden industriellen Anbieter für Pflanzenschutzmittel und Saatgut hat am 16. März 2021 seine Strategien zur Ausrichtung auf „Produktivität und Nachhaltigkeit“ vorgestellt.
Christian Stockmar, Leiter von Syngenta Syngenta Österreich, stand im Einklang mit der Konzernstrategie, indem er insbesondere an die EU-Kommission appellierte, „eine Politik des Ermöglichens anstelle des Verbietens“ zu betreiben. Der „Green Deal“ müsse von einem „Innovation Deal“ begleitet werden, wenn die regionale Nahrungsmittelerzeugung gesichert werden soll, so Stockmar.
Manfred Hudetz, Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH, stellte zur Farm to Fork-Strategie der Kommission fest, dass es statt starrer Reduktionsvorschriften sinnvoller sei, intelligente Einsparungen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln anzustreben ohne an Produktionsmengen zu verlieren.
Digitale Lösungen als Baukastensystem
Was die Syngenta-Verantwortlichen unter einem „Innovation Deal“ verstehen, wurde an den vorgestellten Projekten deutlich. Dazu gehören digitale Farmmanagement-Systeme mit deren Hilfe Landwirte Sortenwahl und Pflanzenschutz optimieren können. Syngenta bietet dazu die neue digitale Plattform „Cropwise“ als Baukastensystem mit unterschiedlichen Ausbaustufen an.
Neu im Jahr 2021 wird die App „Spray Assist“ sein. Die Anwendung hilft, die optimale Einstellung der Feldspritze vorzunehmen und den richtigen Applikationszeitpunkt zu finden. Sie erleichtert die Wahl der richtigen Düse und die Anpassung von Druck und Geschwindigkeit. Zudem ist die App so konzipiert, dass sie jeder Betrieb unabhängig von Produkt und Anwendung nutzen kann.
Weiters gehört auch die App „Proximais“ zur Plattform Cropwise. Hier steht die Unkrautbestimmung über eine Fotoerkennfunktion im Mittelpunkt.
Biologischer Pflanzenschutz
Laut Räder will Syngenta in den nächsten fünf Jahren auch zu einem führenden Anbieter im Bereich biologischer Produkte werden. In diesem Jahr ergänzt das Unternehmen mit FytoSafe die biologische Produktlinie. „FytoSave aktiviert die pflanzeneigenen Abwehrkräfte und hilft der Pflanze, sich gegen Befall durch Echten und Fal-schen Mehltau zu schützen“, sagte der Marketingleiter. Gerade angesichts der schwieriger werdenden Rahmenbedingungen konzentriere man sich weiter darauf, dem Markt neue chemische Pflanzenschutzkonzepte zugänglich zu machen.
Bei den Pflanzenschutzmitteln ist Syngenta dabei, das klassische, chemisch-synthetische Portfolio laufend um neue Biomittel zu erweitern. Im Weinbau hilft beispielsweise das neue Produkt FytoSave Mehltaupilze zu bekämpfen. Die Zulassung wurde bereits für Tafeltrauben erteilt, für Keltertrauben soll das Produkt 2022 zur Verfügung stehen.
Im klassischen chemischen Pflanzenschutz erweitert Syngenta das Produktangebot um das Mittel Unix Pro zur frühen Fungizidbehandlung im Getreide. Weiters auch für Österreich bedeutsam sind die als neue „Ramularia-Waffe“ angekündigten Folpet-haltigen Produkte Elatus Era Max und Elatus Era Folpan noch für die laufende Saison in Zulassung In Österreich stünde die Folpet-Registrierung für Getreide unmittelbar bevor, so Christian Stockmar.
Schwerpunkt Hybridzüchtung
Auch von der Züchtung her arbeitet Syngenta an der Verbesserung der Sorten gegenüber Hitze, Trockenheit und Krankheiten. Gezielt setzt das Unternehmen dabei auf Hybridisierung. Nach Mais, Ölfrüchten, Rogen und Gerste arbeitet man intensive an Weizenhybriden.
Bei Mais weitet Syngenta Seeds seine Powercell-Linie aus, die aufgrund einer höheren Restverdaulichkeit für eine bessere Futterverwertung sorgt. Zur Aussaat 2021 wird die Sorte SY Glorius eingeführt, die als Mitglied der Artesian-Linie besonders gut mit Trockenstress-Bedingungen zurechtkommt. Ergänzt wird die Reihe durch SY Amfora und SY Minverva. Vor dem Hintergrund der Klimadiskussion intensiviert Syngenta Seeds die Trockenstress-Forschung und arbeitet mit eigens entwickelten Modellierungsmodellen.
Bei Sonnenblumen rechnet Syngenta mit einer weiter steigenden Nachfrage.
Bei der Hybridgerste steht aktuell die Fokussierung auf Stickstoffeffizienz im Vordergrund der Forschung. Syngenta setzt auch hier auf die Vorteile der Hybridzüchtung. Neue Gerstenhybride wie SY Dakoota oder SY Kingston haben sich auch unter Stresssituationen und bei Nährstoffmangel als vorteilhaft gegenüber den bisherigen Liniensorten erwiesen.
Auch im Bereich Saatgut kommt Syngenta mit digitalen Angeboten auf den Markt. „Der Cropwise Seed Selector gibt auf Basis digitaler Bodenkarten und hinterlegten Versuchsdaten optimierte Sortenempfehlungen.
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- W Dr Christian Stockmar Leiter Syngenta Österreich (C)photonews.at: photonews.at
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