Johannes Lemp ist Gemeindebauernratsobmann der Marktgemeinde Waldhausen. Der langjährige Bauernbundfunktionär bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb im Waldviertel und ist in zahlreichen öffentlichen Funktionen tätig. Unter anderem ist er auch Kammerrat der BBK Zwettl und Sozialbetreuer des NÖ Bauernbunds, dessen jährliche Seminare er regelmäßig besucht.
Herr Lemp, seit wann sind Sie Sozialbetreuer des NÖ Bauernbunds und wo sehen Sie die Aufgaben dieser Funktion?
Lemp: Das ist schon einige Zeit her, durch meine Wahl zum Gemeindebauernratsobmann. Am wichtigsten ist für mich, dass man im persönlichen Gespräch immer wieder Grundinformationen vermitteln kann. In den meisten Fällen ist es aber notwendig, die Ratsuchenden zu einem Besuch des wöchentlichen Sprechtags der SVB in der Bezirksbauernkammer zu motivieren. Dort stehen kompetente Berater für Fragen sowohl in Beitrags- als auch in Leistungsangelegenheiten zur Verfügung.
Mitte März beginnen wieder die Sozialbetreuerseminare des NÖ Bauernbunds. Werden Sie daran teilnehmen und warum?
Lemp: Ich werde am diesjährigen Sozialbetreuerseminar sicher wieder teilnehmen, da ich hier aus erster Hand über alle aktuellen sozialrechtlichen Neuerungen von Obfrau Theresia Meier und Generaldirektor Franz Ledermüller informiert werde. Die darauf folgenden intensiven Diskussionen sind ein fixer Bestandteil dieser Seminare.
Apropos Diskussionen, wie beurteilen Ihre Berufskollegen die Arbeit der SVB?
Lemp: Größtenteils sehr positiv. Natürlich gibt es auch Versicherte, die das subjektive Gefühl haben für zu viel Beiträge zu wenig Leistung zu erhalten. Im internationalen Vergleich steht unser bäuerliches Sozialsystem allerdings sehr gut da. Der hohe Bundesanteil bei der Finanzierung der SVB ist ein Garant für die Absicherung der Leistungen im Gesundheits- und Pensionsbereich.
Haben Sie im Bereich der sozialen Absicherung der Land- und Forstwirtschaft Wünsche an die SVB oder die Politik?
Lemp: Mit großer Sorge sehe ich der Beitragsvorschreibung auf Basis der neuen Einheitswerte entgegen. Im Waldviertel und sicher auch in anderen Ungunstlagen Österreichs gibt es Einheitswerterhöhungen von bis zu 100 Prozent und mehr. Mein Wunsch an SVB und Politik wäre eine möglichst rasche und unbürokratische Abwicklung der in Aussicht gestellten Beitragsrückerstattung für Betriebe deren Einheitswert um mehr als zehn Prozent steigt. Aufgrund der schwierigen Einkommenssituation ist diese Rückerstattung dringend notwendig.