Soviel Sojabohne wie noch nie, Dinkel und Raps überraschen

Laut vorläufiger Auswertung der AMA-Mehrfachanträge verzeichnen Soja, Dinkel und Durum deutliche Zunahmen. Die relativ stärksten Flächenrückgänge gibt es bei Hirse, Hafer und Zuckerrübe.

Mit mehr als 92.000 ha Anbaufläche (davon 43 % Bio) erreicht die Sojabohne ein neues Rekordniveau.

Sojafläche auf Rekordniveau sowie deutliche Zunahmen beim Anbau von Weichweizen, Wintergerste, Dinkel und Hartweizen. So lautet die Kurzcharakteristik der Flächengewinner in der diesjährigen Auswertung der AMA-Mehrfachanträge.
Die deutlichsten Flächenrückgänge gab es demgegenüber bei Ackerfutter, Sommergerste, Hafer und Zuckerrübe. Das relativ höchste Minus von mehr als 22 % verzeichnete die Hirse.

Sojafläche überholt den Silomais

Das Anbauplus bei der Sojabohne beläuft sich auf beachtliche 16.700 ha bzw. +20 %. Mit nunmehr über 92.000 ha hat die Bohne das Rekordniveau des Vorjahres deutlich übertroffen und erstmals den Silomais überflügelt. Ausschlaggebend für den verstärkten Sojaanbau dürfte laut AMA-Fachmann Patrick Herz der geringe Bedarf der Kultur an teurem Stickstoffdünger sein sowie die relativ attraktiven Marktpreise. Knapp mehr als ein Drittel der Sojafläche steuert der Bio-Anbau bei. Soja ist nach Weichweizen und Ackerfutter die drittgrößte Bio-Ackerkultur. Die Vermarktungsaussichten für heimisches Soja bzw. Bio-Speisesoja gelten weiterhin als gut.

13.000 Hektar mehr Getreide

Die Getreidefläche hat im heurigen Mehrfachantrag wieder deutlich zugelegt. Ausschlaggebend dafür waren 6.700 ha mehr Weichweizen, 5.300 ha mehr Wintergerste, plus 4.800 ha Dinkel und plus 3.700 ha Hartweizen. Am meisten Fläche verloren hat die Sommergerste (–6.400 ha bzw. –20 %). Mit 25.600 ha liegt die Sommergerste hinter dem Raps und nur noch knapp vor Dinkel, Sonnenblume und Hartweizen. Summa summarum verblieb für die Getreidearten ein Flächenplus von mehr als 13.000 ha.
Beim Weichweizen dürften die günstigeren Anbaubedingungen im Herbst zum Mehranbau beigetragen haben. Die Wintergerste spielt unter den sich ändernden Klimabedingungen ihr gegenüber der Sommerform bessere Ertragstreue aus. Dasselbe gilt für den Hartweizen, bei dem bereits 78 % der Anbaufläche auf die Winterform entfallen.

Dinkel: Mehr Bio, weniger konventionell

Als Überraschung zu werten ist die deutliche Ausweitung der Bio-Dinkelfläche um rund 5.800 ha (+45 %). Im konventionellen Anbau ging die Dinkelfläche demgegenüber um etwa 1.000 ha zurück, unter dem Strich verblieben in Summe immer noch 25.170 ha bzw. +24 %. Bleibt zu hoffen, dass der Bio-Markt die Ware auch aufnehmen kann.
Auch beim Roggen zeigt sich der Effekt, dass der Bio-Anbau wuchs (+1.900 ha) während der konventionelle Anbau schrumpfte (–400 ha).
Der Anbau von Hafer konnte das Hoch des Vorjahres nicht halten und fiel wieder auf den langjährig üblichen Umfang zurück.
Relativ stabil stellt sich der Anbau von Mais dar. Körnermais bleibt mit rund 193.000 ha (–1,1 %) unangefochten die Nummer 2 unter den Ackerkulturen. Silomais fiel um 3 % zurück auf knapp über 82.000 ha.
Die Zuckerrübe konnte im heurigen Frühjahr den Vorjahresumfang nicht halten. Mit knapp 34.500 ha blieb die Kultur aber deutlich über den schwachen Jahren 2018 bis 2020.
Besser als erwartet hielt sich der Ölraps. Trotz widriger Rahmenbedingungen beim Pflanzenschutz konnte die Kultur ihre rund 28.000 ha behaupten. Geringfügig verloren hat demgegenüber die Ölsonnenblume. Trotz erhöhter Preise und gestiegener Nachfrage verlor die Kultur rund 370 ha.
Der Öl- und Speisekürbis konnte einen Anbauumfang von knapp 38.000 ha halten. Trotz des Werbens der Verarbeiter um eine moderate Anbauausweitung zeigten sich die Landwirte zurückhaltend.
Der Trend zum Sojaanbau machte auch der Hirse zu schaffen. Rispen- und auch Sorghumhirse mussten in der Größenordnung von über 20 % Federn lassen – prozentual ein noch stärkeres Minus als bei der Sommergerste.
Das kräftige Minus bei den Ackerfutterflächen dürfte auf die im heurigen Jahr vereinfachte Nutzungsmöglichkeit von Ökologischen Vorrangflächen zurückzuführen sein.

 

- Bildquellen -

  • Soja 3 Blatt 2 ID61060: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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