Die Ergebnisse sind durchaus interessant. So gaben 94% der Befragten an, ein positives Bild von der heimischen Landwirtschaft zu haben. „Dagegen sehen nur 51% der Bäuerinnen und Bauern ihr eigenes Image als positiv. Dieses Ergebnis zeigt, dass wir noch stärker von der Wertschöpfung zur Wertschätzung kommen müssen“, erklärte daher Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bei der Studienpräsentation am Montagabend.

Immerhin ergab die Umfrage nämlich auch, dass 87% der Konsumenten bereit sind, für Produkte mit höheren Tierwohlstandards mehr zu bezahlen. Somit zeige auch diese Studie, dass Tierwohl und Herkunftskennzeichnung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Für Köstinger ergibt sich daraus der Auftrag, sich weiter für die Herkunftskennzeichnung einzusetzen, denn „entscheidend ist, dass sich dieser Trend in den Kaufentscheidungen niederschlägt“.

„Landwirtschaft ist Zukunftsbranche“

Laut Umfrage sehen die Österreicher nämlich in der Landwirtschaft eine Zukunftsbranche. Demnach seien 85% davon überzeugt, dass der Beruf auch künftig für die Gesellschaft relevant sein wird. „Umso entscheidender ist es, dass wir insgesamt den Beruf attraktiveren, Hofübergaben erleichtern und die heimische Landwirtschaft innovativ weiterentwickeln“, interpretiert Köstinger die Ergebnisse.

Für Andrea Schwarzmann, die Vorsitzende der ARGE Österreichische Bäuerinnen, braucht es zusätzlich mehr Kommunikation zwischen Produzent und Konsument. Laut Umfrage sind 68 % der Österreicher der Meinung, dass die Darstellung der heimischen Landwirtschaft in den Medien „ausgewogen“ ist. Die Landwirte selbst sehen das aber ganz anders. Mehr als die Hälfte (58%) sehen sie sich in den Medien „zu negativ“ dargestellt, nur 32% bewerten die Berichterstattung als „ausgeglichen.“

„Mehr Landwirtschaft an den Schulen“

Das Bild über die Landwirtschaft wird laut Umfrage vielfach aber nicht über die Medien, sondern über den persönlichen Austausch geprägt. Deshalb pocht Schwarzmann auf mehr persönlichen Kontakt: „Keiner kann über Landwirtschaft und das Leben und Wirken auf einem Bauernhof besser informieren als die Betroffenen selbst”, erklärt sie.

Die Studie biete viel Potential zum Weiterarbeiten, meint die Bundesbäuerin und bezieht sich auch auf die Forderung nach mehr Ernährungs- und Konsumbildung in den Schulen. Bestärkt wird sie durch das Umfrageergebnis. Fast die Hälfte (49%) der Befragten denkt, dass an den Schulen ein unrealistisches Bild über die Landwirtschaft vermittelt wird. 51% der Befragen sind der Ansicht, dass Landwirtschaft mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen finden muss.

Als primäre Inhalte werden dabei die Themen Herkunft von Lebensmitteln, Umweltschutz, verantwortungsvoller Konsum sowie die Grundlagen der Ernährung genannt. Das sind auch Aspekte, die allgemein einen sehr hohes Augenmerk in der Gesellschaft bekommen. Um den Ansprüchen der Konsumenten gerecht zu werden brauche es „eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, in der der Dialog den wichtigsten Baustein darstellt“, erklärt dazu Josef Fradler, der Obmann der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich.

Besseres Image als in Deutschland

Bei der Konzeption der Studie wurde Wert auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit einer Erhebung in Deutschland aus dem Jahr 2017 gelegt. In vielen Punkten seien die Resultate recht ähnlich, meint KeyQUEST-Geschäftsführer Johannes Mayr.

“In der Detailbetrachtung zeigt sich allerdings, dass die österreichische Bevölkerung der heimischen Landwirtschaft gegenüber deutlich positiver eingestellt ist“, erläutert er. So haben in Österreich 94% der Bevölkerung ein positives Bild von Landwirten, während in der deutschen Studie nur ein Wert von 79% erreicht wurde.

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AUTORred.V.S.
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