Bereits eine einmalige Siliziumgabe ließ die Erträge in der Versuchsreihe deutlich steigen.

Das hat eine Studie ergeben, die unter Leitung des Wissenschaftlers Jörg Schaller vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) durchgeführt wurde. Die Untersuchung, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ vorgestellt wurde, basiert auf einem Feldexperiment mit Silizium-Dünger und Weizen auf Grenzertragsböden in Brandenburg in Ostdeutschland.

80 Prozent Ertragssteigerung

In der Studie stieg der Weizenertrag auf den Flächen, die mit 1 % Silizium gedüngt wurden, um über 80 % im Vergleich zum Kontrollbestand. Zudem erhöhte sich das pflanzenverfügbare Wasser um etwa 40 %. Der Grund dafür ist laut Schaller, dass amorphes Silikat Wassermoleküle anziehe, die sich in einer Gelhülle um den Silikatkern anlagerten. Wie der ZALF-Wissenschaftler berichtete, nahm dadurch die Pflanzenbiomasse um rund die Hälfte zu, wodurch auch mehr organischer Kohlenstoff in Form von Stroh in den Boden gelangte. Dieser werde dort fixiert und verbessere die Bodenfruchtbarkeit. Die erhöhte Wasserverfügbarkeit könnte Pflanzen besser über Dürreperioden hinweghelfen, betonte Schaller.
Die Silizium-Düngung wäre den Beteiligten zufolge eine „einmalige Maßnahme“, um die Bodenvorräte wieder aufzustocken. „Natürliche, wenig beeinflusste Böden enthalten sechs bis sieben Prozent amorphes Silikat“, so Schaller.

Negative Auswirkungen noch zu prüfen

Siliziumverbindungen entstehen dem ZALF zufolge durch die Verwitterung von Gestein und werden von Pflanzen in Form von amorphem Silikat in Stängeln und Blättern gespeichert. In natürlichen Systemen gingen die Verbindungen wieder in den Boden über, sobald die Pflanze absterbe und verrotte. Auf Äckern verschwinde jedoch mit jeder Ernte ein Teil des Siliziums und die Böden verarmten. Nun sollen mögliche negative Auswirkungen einer zu hohen Gabe von Silikat untersucht werden.

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  • Düngergabe: Countrypixel - stock.adobe.com
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AUTORRed. BW
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