Die Unwetter in der vergangenen Woche haben mit heftigen Sturmböen und Hagel vor allem das Waldviertel heimgesucht. Ein rund vier Kilometer breiter Hagelstrich zog sich dabei quer durch das Schadensgebiet, vernichtete dabei Ackerkulturen sowie Grünland und ließ sogar Bäume wie Zahnstocher umknicken.
Nach Dürre folgte Hagel mit verheerender Wirkung
Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen vor Ort beträgt das Schadensausmaß in Niederösterreichs Landwirtschaft über eine Million Euro. Insgesamt sind mehr als 3500 Hektar landwirtschaftliche Fläche betroffen.
Von den diesjährigen Wetterextremen sind besonders jene viehhaltenden Betriebe betroffen, die bereits im Vorjahr unter der Dürre litten. Es drohen vielerorts abermals Ernteverluste und Futtermangel.
In weiten Teilen des Bezirks Waidhofen an der Thaya führten die Unwetter in den Wäldern zu großen Schäden. Mindestens 50 Hektar Wald wurden zur Gänze zerstört und viele Waldflächen wurden zudem nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Für einzelne Waldbesitzer erreichten die Schadensflächen ein Ausmaß von einigen Hektar. Insgesamt beträgt der Gesamtschaden in der Forstwirtschaft, ersten Schätzungen zufolge, mehrere hunderttausend Euro. Eine weitere Herausforderung für die Waldbesitzer stellen neben der großen Menge an Schadholz die milden Temperaturen dar. Diese begünstigen auch die Verbreitung des Borkenkäfers, weshalbt eine möglichst rasche Aufarbeitung des Holzes sehr wichtig ist, um diese zu verhindern.
“Da die Sägewerke aufnahmefähig sind, ist ein Absatz für Sägerundholz zu guten Konditionen gegeben. Leider gibt es aber auch viel Bruchholz – hier ist die Marktsituation leider verhalten,” so LKR Franz Fischer, Obmann des Niederösterreichischen Waldverbands.
Franz Fischer betonte, dass die Landesforstdirektion, die Landwirtschaftskammer und der Waldverband bemüht seien, den betroffenen Waldbesitzern vor allem bei der Koordination der Aufarbeitungsarbeiten zu unterstützen.