Die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage fordern die Schlacht- und Fleischverarbeitungsunternehmen noch einmal zu Höchstleistungen heraus. Dort wo Corona-bedingt die Manpower nicht reduziert ist, wird das technisch und logistisch Machbare voll ausgereizt. Rekordumsätze im Einzelhandel bei Frischfleisch und Verarbeitungsprodukten verursachen diese Jahresendrallye.
Auf Erzeugerpreisebene findet diese Sogwirkung jedoch keinen Niederschlag, da der Lebendmarkt in mehreren Ländern, insbesondere in Deutschland, mit erheblichem Angebotsrückstau zu kämpfen hat. Die in Deutschland (+/- 0,00) seit Wochen ansteigenden Überhänge dürften nun zum Jahreswechsel tatsächlich die Millionengrenze erreichen.
In Österreich zeichnet sich in der ablaufenden Woche ein Allzeithoch bei geschlachteten Schweinen ab. Trotz annähernd 110.000 Stück gelingt es jedoch nicht, dass die von Schweinemästern gewünschten Mengen noch zur Gänze vor Weihnachten an die Schlachthaken gelangen. Die Überhänge mit denen man in die letzte Kalenderwoche des Jahres geht, bleiben jedoch überschaubar. Der Fleischmarkt zeigt sich auf hohem Umsatzniveau ausgewogen. Engpässe werden lediglich, so wie alljährlich kurz vor Weihnachten, bei Schweinelungenbraten verzeichnet. In Anlehnung an das EU-weit recht einheitlich stabile Preisgefüge wurde auch an der Ö-Börse der Preis abermals auf Vorwochenniveau bestätigt.
Preise KW 51/52 (Marktbericht vom 17. Dezember 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer