Mehr als ausreichend versorgte Lebendmärkte und ein eher lustlos dahin plätscherndes Fleischgeschäft charakterisieren seit Jahresbeginn die EU-Märkte. Jüngste Hoffnung darauf, dass das Preistal bereits erreicht sei, erwies sich als unzutreffend. Die namhaften Abnehmer in Deutschland veröffentlichten Hauspreise, die um vier Cent unter der Vereinigungsnotierung blieben.
Eine in der Branche kolportierte mögliche Begründung für diese Entwicklung lautet, dass die Fleischindustrie aktuell weniger als um diese Jahreszeit üblich für das Gefrierlager einkaufe, da die zuletzt in deutschen Medien stark kolportierte Gefahr eines Ausbruches der Afrikanischen Schweinepest wohl auch tiefgefrorenes Schweinefleisch unter Preisdruck setzen könnte. In der Konsequenz musste sich das deutsche Preisbildungsmodell der Hauspreisvorgabe beugen und um vier Cent nach unten korrigieren. Die übrigen EU-Länder liegen mit ihren Preisrücknahmen in ähnlicher Größenordnung.
Ö-Börse musste die Abwärtsbewegung mitmachen
In Österreich sind die Verhältnisse am Lebendmarkt unterschiedlich. Während in der Steiermark von Überhängen keine Rede mehr ist, liegt in Ober- und Niederösterreich das zur Verfügung stehende Schlachtschweineangebot noch über der Nachfrage. Vor diesem Hintergrund musste auch die Österreichische Schweinebörse der Abnehmerforderung folgen und vier Cent nach unten korrigieren.
Insgesamt scheinen sich die Verhältnisse nun aber Richtung Ausgewogenheit zu entwickeln. Der Tiefpunkt im Jännerloch sollte nun doch erreicht sein.
Preise KW 03/04 (Marktbericht vom 18. Jänner 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,30 Euro (–0,04)
Berechnungsbasis: 1,20 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer; VLV