EU-Schweinemarkt: Ausgewogene Verhältnisse und überwiegend stabile und feste Preise.
Das Angebot an schlachtreifen Schweinen nimmt um diese Jahreszeit EU-weit tendenziell zu. Neben für Schweine angenehmere Temperaturen in den Stallungen trägt erfahrungsgemäß das frisch geerntete Futter zur gesteigerten Wüchsigkeit der Masttiere bei. Idealerweise trifft dieser Umstand auf ein gleichzeitig gesteigertes Interesse an Schlachtschweinen, da die Fleischbranche im Vorfeld des Weihnachtsgeschäftes Ausschau nach Rohstoffsicherung hält. Vor diesem Hintergrund fixierte das deutsche Preisbildungsmodell bereits zum fünften Mal in Serie auf unverändertem Niveau, während in Spanien und Frankreich die Erzeugerpreise noch schwächeln.
In Österreich saugt der Markt das gestiegene Angebot vollständig ab. Nach zwei vorangegangenen Feiertagswochen ist ein Aufholbedarf bei Lagerhaltung und Fleischverarbeitung spürbar. Zudem stärkt das Bewusstsein der Fleischbranche, dass es in absehbarer Zeit keine billigeren Schweine mehr geben wird, das Kaufinteresse. Auch am Frischfleischsektor fließt die Ware flotter ab als noch im Sommer, wo die Vermarkter allzeithohe Schweinepreise zu verkraften hatten. Nunmehr günstigere Verbraucherpreise dürften auch den Appetit auf Schweinefleisch stimuliert haben. Folgedessen konnte das seit zehn Monaten höchste Wochenangebot an der Ö-Börse reibungslos disponiert werden, was in der Konsequenz zu einer unveränderten Preisfixierung beitrug.
Preise KW 45-46/’23 (Marktbericht vom 9. November 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,17 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,07
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,64 (-0,03)
Berechnungsbasis: EUR 1,57
Dr. Johann Schlederer