Auf den EU-Schlachtschweinemärkten bleibt die Großwetterlage unfreundlich für die Erzeuger. Bereits seit Monaten besteht eine ca. 25 %-ige Überproduktion, die nur zu einem geringen Teil in Drittstaaten abfließt. Dies beschert sämtlichen produzierenden Unternehmen in der Wertschöpfungskette Verluste. Zusätzliche Sorgen bereiten den Schweinehaltern die zuletzt um 30 bis 50 % gestiegenen Futterkosten.
Der Fleischwirtschaft scheint die prekäre Lage der Schweinehalter inzwischen bewusst geworden zu sein, denn mit weiteren Preisdruckaktionen geht man aktuell vorsichtiger um. Ein zaghafter Hinweis auf eine Bodenbildung kommt aus Frankreich, wo an der Börse in Plérin ein Anstieg um 0,5 Cent verzeichnet wurde.
In Österreich zeigen sich die Marktverhältnisse deckungsgleich mit jenen der meisten EU-Länder. Der Warenstrom vom Ferkelstall bis zum Zerlegeband verläuft zähflüssig. Nur weil die Angebotsmengen unter den sonst üblichen Saisonwerten liegen, kommt es zu einer fast vollständigen Räumung am Schlachtschweinemarkt. Einen kleinen Impuls meldet der Fleischhandel bei der Absatzschiene Richtung des privaten Räucherns bzw. Selchens. An der Ö-Börse lag das frische Angebot abermals auf unterdurchschnittlichem Niveau. Im Hinblick auf zwei unmittelbar bevorstehende Feiertage am 26. Oktober und 1. November ist allerdings mit keiner knapperen Versorgungslage bei Schlachtschweinen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund blieb die Notierung unverändert.
Preise KW 42-43/2021 (Marktbericht vom 21. Oktober 2021):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,50 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,40
Zuchten–Notierungspreis: EUR 0,92 (–0,05)
Berechnungsbasis: EUR 0,82
Dr. Johann Schlederer