Die Marktlage am EU-Binnenmarkt für Schweine bleibt problematisch. Die Vermarkter von Ferkeln, Schlachtschweinen und Schweinefleisch sind mit gesättigten Märkten konfrontiert. Meist gelingt die zwanghafte Vermarktung nur mit entsprechenden Preiszugeständnissen, d. h. die Preisspirale dreht sich langsam aber stetig weiter in die falsche Richtung.
In Deutschland wechselt der Trend im Wochenrhythmus zwischen stabil und weiter abwärts. Diese Woche blieb die Notierung unverändert.
Die von praktisch allen namhaften Mitgliedsstaaten geforderte Private Lagerhaltung, zur vorübergehenden Entspannung der Krisensituation, wurde am vergangenen Montag von der EU-Kommission abgelehnt.
In Österreich stehen Angebot und Nachfrage weitgehend im Gleichgewicht. Der Warenstrom vom Maststall bis zu den Endverteilern gestaltet sich aber eher schleppend. Hauptgrund dafür ist das druckvolle Dumpingangebot aus der EU. Betroffen ist die gesamte Produktionskette vom Ferkel über das Schlachtschwein bis zu Fleisch, Wurst- und Schinken. Marktteilnehmer, die auf heimische Rohstoffe wie z. B. AMA-Gütesiegel setzen, sehen sich daher mit einer unfairen bis unlauteren Marktsituation konfrontiert.
An der Ö-Börse wird währenddessen versucht, durch das Stabilisieren des Preises die prekäre Lage der heimischen Schweinehalter nicht noch weiter zu verschärfen.
Preise KW 41-42/2021 (Marktbericht vom 14. Oktober 2021):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,50 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,40
Zuchten–Notierungspreis: EUR 0,97 (=)
Berechnungsbasis: EUR 0,87
Dr. Johann Schlederer