Der europäische Schweinemarkt verharrt weiter im Krisenmodus. Absatzseitig gibt es keine ernstzunehmende Verbesserung, zudem steigt EU-weit saisonaltypisch das Angebot an schlachtreifen Schweinen. Vor diesem Hintergrund konnte sich in Deutschland die abnehmende Seite mit Hauspreispolitik durchsetzen und die Erzeugerpreise weitere 4 Cent nach unten drücken.
Am gesamten Binnenmarkt werden aktuell quer durch die Wertschöpfungskette rote bis tiefrote Zahlen geschrieben. Marktinsider sehen erst eine Entspannung, wenn die EU-weite Produktion substanziell zurückgeht oder ein Exportventil in Drittstaaten aufgeht.
In Österreich befindet sich der Schlachtschweinemarkt, gemessen an der zeitgerechten Abholung, durchaus im Gleichgewicht. Auch die seit Wochen bei 97,5 kg liegenden Schlachtgewichte bestätigen die Balance zwischen Angebot und Nachfrage an heimischer Ware.
In völliger Schieflage befinden sich jedoch die betriebswirtschaftlichen Fakten bei den Schweinehaltern. Sowohl Ferkelerzeuger als auch Mäster schreiben zurzeit rote Zahlen im Ausmaß von jeweils 25 Euro/Stück. Eine leicht steigende Aufwärtstendenz verzeichnet die Ö-Börse beim Angebot, aber auch bei der Nachfrage. In der Konsequenz wurde der Preis auf Vorwochenniveau fixiert.
Preise KW 40-41/2021 (Marktbericht vom 7. Oktober 2021):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,50 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,40
Zuchten–Notierungspreis: EUR 0,97 (–0,03)
Berechnungsbasis: EUR 0,87
Dr. Johann Schlederer