Quer durch die EU wird von einem kleinen Schlachtschweineangebot berichtet, welches sich trotz Fleischmarktflaute reibungslos absetzen lässt. Hitzebedingt pendeln sich die Schlachtgewichte auf Jahrestiefstwerte ein, in Frankreich beispielsweise wiegt man aktuell 94,6 kg im Durchschnitt. In den Mittelmeerländern drückt die Hitze nicht nur die Fresslust bei Schweinen, auch die humane Nahrungsaufnahme speziell bei Schweinefleisch reagiert verhaltener. Insgesamt dominieren unaufgeregte Marktverhältnisse mit stabilen Notierungen.
In Österreich ist der Schlachtschweinemarkt zum Xten-Mal leergefegt. Nicht weil das Fleischgeschäft boomen würde, sondern weil der Lebendmarkt nur 80 bis 85 Prozent der üblichen Mengen anbieten kann. Das stabilisiert die Erzeugerpreise auf hohem Niveau, während sich die Schlacht- und Zerlegebranche anhaltend unzufrieden über die Absatzlage äußert. Ein Teil der Flaute ist mit saisonüblichen Urlaubseffekten erklärbar, aber dass die vergleichbar geringen Fleischmengen nur lustlos abfließen, stimmt bedenklich, analysiert einer der namhaften Abnehmer an der Ö-Börse. Einmal mehr ist man sich einig, dass die hohe Inflation der Fleischbranche erheblichen Schaden zufügt. Ebenso einig war man sich an der Ö-Börse bei der Notierung auf unverändertem Niveau.
Preise KW 29-30/’23 (Marktbericht vom 20. Juli 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,54 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,44
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,96 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,86
Dr. Johann Schlederer