Schweinemarkt KW 27-28/2016: Schlachtschweine sind derzeit Mangelware; Notierungen weiter im Plus

Europaweit knappe Versorgungslage dürfte zumindest bis Ende September andauern

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Die Schlachtbranche sucht derzeit vehement nach schlachtreifen Schweinen. Stückzahlen und Schlachtgewichte sind rückläufig. Das Warenvolumen auf dem Fleischmarkt liegt aktuell ca. 15 Prozent unter dem Niveau zum Jahreswechsel. Auch wenn der Fleischmarkt über die seit Mai um etwa 30 Prozent gestiegenen Schweinepreise klagt, wurden in Deutschland und Frankreich die Notierungen für die laufende Vermarktunsgwoche um weitere drei Cent nach oben gesetzt. Ähnliche Aufwärtsbewegungen melden Belgien und Spanien.

Preistrend in Richtung seitwärts-aufwärts

Auch in Österreich sind Schlachtschweine Mangelware. Vereinzelt werden Partien vorgezogen und landen damit früher als geplant am Schlachthaken. Die Schlachtgewichte tendieren  weiter fallend. Das Murren der Fleischbranche über die Schweinepreisentwicklung ist eine Konsequenz dessen, dass man sich zu sehr an die unrealistisch niedrigen Schweinepreise der letzten Zeit gewöhnt hatte. In Folge eines abermals nur bei ca. 90 Prozent liegenden Angebots notierte Ö-Börse um weitere drei Cent im Plus.

Tendenz: Den verfügbaren Anzeichen nach dauert die knappe Versorgungslage zumindest bis September an. Der Trend der Preiskurve zeigt somit weiter seit- bzw. aufwärts. Der Jahreshöchstpreis bleibt noch abzuwarten. Vor allzu großer Euphorie sei jedoch gewarnt, denn das nunmehr erreichte Preisniveau dämpft auch die Sogwirkung aus Asien.

Preise KW 27/28 2016 (Marktbericht vom 7. Juli 2016):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,62 Euro (+0,03),
Berechnungsbasis:                     1,52 Euro

Zuchten-Notierungspreis:           1,19 Euro (+0,03)
Berechnungsbasis:                     1,09 Euro

Johann Schlederer; VLV

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