Wie sich bereits in den letzten Wochen abzeichnete, verschärft sich das Angebotsnachfrageverhältnis zunehmend. Während die Abgabebereitschaft in Phasen steigender Preise entlang der Wertschöpfungskette nachlässt, herrscht auf der Käuferseite gesteigertes Interesse. Hintergrund dieser gegenläufig wirkenden Dominoeffekte sind die Meldungen über die ASP-Entwicklungen in China sowie über konkrete und zunehmend wachsende Geschäftsabschlüsse beim Export von Schweinefleisch und Fleischprodukten nach Asien. Vor diesem Hintergrund zog die Leitnotierung für den europäischen Schweinemarkt in Deutschland um beachtliche 10 Cent an. Eine erzeugerfreundliche Stimmung herrscht auch in den übrigen EU-Ländern, wie z. B. in Spanien, wo neben den florierenden Exporten nach China auch die Orders aus Südkorea und Japan hervorgehoben werden.
In Österreich sind schlachtreife Schweine binnen drei Wochen von reichlich verfügbar zur Mangelware geworden. So zeigt die Angebotsstatistik in der laufenden Woche einen
20-Jahrestiefstwert der ca. 17 % unter den üblichen Werten liegt. Neben den preisspekulativen Überlegungen mancher Mäster dürfte auch die Frühjahrsarbeitsspitze am Acker eine gewisse Angebotsmüdigkeit mitbeeinflussen. Während Schlachtbetriebe die daraus resultierende Preissteigerung mit relativem Verständnis zur Kenntnis nehmen, zeigt sich die nachgelagerte Fleischindustrie überrascht und momentan noch wenig verständnisvoll für die massive Aufwertung des Rohstoffes Schweinfleisch. Im Einklang mit der europäischen bzw. globalen Marktentwicklung konnte auch die Ö-Börse ein Plus von 10 Cent umsetzen.
Preise KW 13/14 (Marktbericht vom 28. März 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,59 Euro (+ 0,10)
Berechnungsbasis: 1,49 Euro (+ 0,10)
Zuchten-Notierungspreis: 1,22 Euro (+ 0,05)
Berechnungsbasis: 1,12 Euro (+ 0,05)
Johann Schlederer, VLV