Das Angebot an schlachtreifen Schweinen ist EU-weit rückläufig. Während die deutsche Notierung nach wie vor auf der Stelle tritt, können einige Länder diese Entwicklung immerhin in eine positive Preistendenz ummünzen. Die Hoffnung der deutschen Schweinehalter auf Besserung dürfte wohl dem heftigen Wintereinbruch zum Opfer gefallen sein. Die dadurch massiv erschwerten Transportbedingungen haben die zuletzt etwas lebhafter laufende Fleischwirtschaft wieder eingebremst. Preisliches Zugpferd am Binnenmarkt ist aktuell Spanien, das anhaltend von einer Sogwirkung aus Asien profitieren kann.
In Österreich haben sich die Verhältnisse am Lebendmarkt nach viermonatiger Flaute gedreht. Die Schlachtbranche arbeitet auf Volllast, vereinzelt werden Mäster gebeten, bereits vorzeitig anzuliefern. Diese Entwicklung ist aber der Angebotsverknappung geschuldet und weniger einem boomenden Fleischmarkt. Zufriedenstellend laufen die Schinkenproduktion Richtung Ostergeschäft und der Drittlandexport nach Asien, während im Gastro-Großhandel anhaltend Katerstimmung herrscht. Das bei ca. 95 Prozent liegende frische Angebot an der Ö-Börse war zügig verteilt, sodass eine Einigung zu einem Preisanstieg von drei Cent erzielt werden konnte.
Preise KW 06-07/2021 (Marktbericht vom 11. Februar 2021):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,35 Euro (+0,03)
Berechnungsbasis: 1,25 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer