Die Beachtung wichtiger Sicherheitsmaßnahmen kann Leben retten und Leid verhindern. Darauf weist auch die Sicherheitsberatung der SVS (Sozialversicherung der Selbständigen) hin, die im Folgenden ein paar Tipps gibt.

Ein besonderes Problem stellen seit einigen Jahren die Eschen dar. Diese Baumart wird vielerorts durch einen Pilz beschädigt, das Holz wird morsch. Beim Fällen, insbesondere durch das Keilen, lösen sich oft dürre Äste aus der Krone.

Quelle: fast ossiach

Wo es möglich ist, sollte man daher die seilwindenunterstütze Fällung anwenden: Dabei wird das Seil der Traktorseilwinde möglichst hoch am Stamm befestigt. Eine Ausschubstange leistet hier gute Dienste, um das Besteigen mit der Leiter zu vermeiden. Nachdem das Seil leicht angespannt ist, wird der Baum umgeschnitten. Beim Fällschnitt den Stamm nicht ganz durchschneiden, sondern an der Hinterseite einen kleinen Teil stehen lassen. Dieser wird um 15 bis 20 Zentimeter tiefer durchtrennt. Der Baum hält damit noch sicher in den Fasern. So ist genug Zeit, um aus dem Gefahrenbereich zu gehen, wobei hier jedenfalls die 1,5-fache Baumlänge zu berücksichtigen ist. Dann kann man den Baum mittels Seilwinde umziehen.

Keine Waldarbeit ohne die persönliche Schutzausrüstung

 

Waldarbeit ist immer gefährlich. Schnee, Unebenheiten oder rutschige Steilhänge beeinflussen den Arbeitsplatz in der Natur. Wichtig ist, immer auf die richtige Ausrüstung zu achten. Forststiefel bieten durch ihr Sohlenprofil bestmöglichen Halt, zudem schützen sie vor Schnitten mit der Motorsäge. Ein Logo mit einer Motorsäge zeigt diesen Schutz an. Die Schnittschutzhose ist bei der Waldarbeit zum Glück bereits Standard. Das zeigt auch die Reduktion der Unfälle um mehr als 90 Prozent. Der Forsthelm stellt einen weiteren wesentlichen Schutz dar. Er ist auch bei Arbeiten mit der Seilwinde und dem Rückewagen zu tragen. Der Kunststoff des Helms wird aber im Lauf der Jahre spröde, weshalb er alle vier bis fünf Jahre ausgetauscht werden soll.

Gefahren richtig einschätzen und dadurch vermeiden

Wenn trotz aller Vorsicht ein Unglück passiert, ist es entscheidend, schnell Hilfe herbeiholen zu können. Das Handy sollte daher immer mitgetragen werden. Man sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie man bei einem Unfall einen Hubschrauber punktgenau holen kann. Die meisten Smartphones haben die Möglichkeit, Koordinaten metergenau anzugeben. Auch die Verwendung einer entsprechenden App kann hier nützlich sein.
Die Schlägerung von Bäumen ist eine gefährliche Arbeit, die man nie alleine ausführen soll. Eine zweite Person muss sich zumindest in Rufweite befinden. Entweder man arbeitet immer mit einem Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Baumlängen oder man hilft bei der Fällung mehrerer Bäume zusammen und beim anschießenden Entasten der Bäume arbeitet jeder separat.

Wenn der Baum fällt, muss man rasch einige Meter zurückweichen, ein bis zwei Schritte sind hier deutlich zu wenig. Besonders in solchen Situationen kommt es häufig zu Unfällen, das zeigt die Auswertung von Unfallursachen. Meist verunfallen Motorsägenführer im mittleren Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Dabei wird gerade die Routine zum Verhängnis. Eine scheinbar harmlose Situation, die in der Vergangenheit immer gut gemeistert wurde, entwickelt sich unerwartet zur Gefahr. Vielleicht schnellt der Stammfuß in die Höhe, weil der Baum auf einen Stock oder Stein fällt oder ein unbemerkt gebliebener, dürrer Ast löst sich von einem Laubbaum während dieser fällt. Plötzlich kann es entscheidend sein, ob man direkt neben dem Stock steht oder bereits fünf Meter entfernt davon ist.

Profis für schwierige Einsätze und Kurse

Bei schwierigen, gefährlichen Bäumen sollte man auf erfahrene Forstprofis mit entsprechender Ausbildung zurückgreifen. Speziell nach großflächigem Windwurf ist mitunter ein überbetrieblicher Maschineneinsatz mit einem Harvester vorteilhaft. Auch die Schneidetechniken entwickeln sich laufend weiter. Eine gute Ausbildung und Weiterbildung, zum Beispiel an der Forstlichen Ausbildungsstätte in Traunkirchen, erweitert das Wissen, damit auch gefährliche Arbeiten sicher und gesundheitsschonend durchgeführt werden können.

Bei der SVS stehen Sicherheit und Prävention an erster Stelle. Sie unterstützt die Teilnahme an zertifizierten Kursen mit dem neuen „SVS-Sicherheitshunderter“: Bis zu 100 Euro finan­zielle Unterstützung für Kurse und Praxistrainings. die der Förderung der Arbeitssicherheit und Unfallprävention dienen. Nähere Informationen unter svs.at/sicherheitshunderter.

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  • Grafik Halteleistenschnitt Unterschnitten (c)FAST Ossiach (002): fast ossiach
  • Forstarbeit Fällung (c)SVS: SVS
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