Stabile Verhältnisse bei unterdurchschnittlichen Umsätzen und Preisen, so präsentiert sich derzeit der EU-Schlachtschweinemarkt. Ein hochsommertypisches geringes Angebot trifft auf eine ruhige Nachfrage. Bedingt durch geringere Stückzahlen und geringeres Schlachtgewicht pendelt der Fleischanfall seit einigen Wochen um ca. zehn Prozent unter dem Jahresdurchschnitt. Dennoch ist von Knappheit am Fleischmarkt keine Rede. Neben den seit Jahresbeginn bekannten Absatzproblemen am Weltmarkt schwächelt aktuell auch der Binnenmarktkonsum. Die große Hitze mindert den Appetit auf Fleischgerichte. Hinter dem kleinen Plus von zwei Cent in Deutschland verbirgt sich die Hoffnung auf den üblicherweise kaufkräftigeren Monatsanfang und auf erste Urlaubsrückkehrer, da im Norden in einigen Bundesländer die Ferien bereits zu Ende gehen. Dies deckt sich mit Meldungen aus den Mittelmeerländern, wonach in diesen Regionen die Impulse vom Sommertourismus auch ihren Höhepunkt bereits erreicht haben dürften.
Ausgeglichener Lebendmarkt in Österreich
In Österreich zeigt sich der Lebendmarkt, der die letzten zwei Monate leer gefegt war, wieder ausgeglichen. Während in einigen Regionen Partien noch vorgezogen wurden, blieben anderorts vereinzelt Partien den einen oder anderen Tag länger als geplant im Stall. Trotzdem tendieren die Schlachtgewichte von 99 kg zu Jahresbeginn stetig nach unten auf den bisherigen Jahrestiefstwert von 96,4 kg.
Am Fleischmarkt plätschert das Geschäft lustlos dahin und die Bestellungen der Schlachtbetriebe sind eher der Beschäftigung des Schlachtpersonals geschuldet als der Aussicht auf gute Margen. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis auf Vorwochenniveau fixiert.
Preise KW 31-32 (Marktbericht vom 1. August 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,46 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,36 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,18 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,08 Euro
Johann Schlederer, VLV